Bei dem ganzen Rummel um die „Ankunft“ der Ultra-HD Blu-ray und dem enormen Hype um Gerätschaften, die sie zum Leben erwecken (man könnte auch ganz schnöde von Hardware sprechen) wird oft vergessen, dass es auch weiterhin Menschen geben wird, die mit der Bildqualität der „gewöhnlichen“ Blu-ray vollauf zufrieden sind und gar nicht daran denken, sich noch ein neues Medium ins Haus zu holen.
Auch diese Kunden wollen umgarnt, gehegt, gepflegt und bedient werden, was schlaue Leute in den Zentralen gefragter Hersteller natürlich wissen. Ausgerechnet Panasonic – der Pionier in Sachen Ultra-HD Blu-ray – tritt mit dem THX®-zertifizierten BDT700 zum Verhätscheln des alt-eingesessenen Kundenstammes an. Nicht nur der UVP von 549 Euro verrät, dass es sich um weitaus mehr als ein simples Abspielgerät handelt (das man auch sehr viel günstiger erwerben kann)!
Neuer Chip und direkte Signal-Umwandlung
„Fein nuancierten Farben und satte, detaillierte Bilder werden genauso wiedergegeben, wie vom Filmregisseur beabsichtigt“, heißt es im Prospekt. Im Einklang mit „lebensechtem Surround-Sound“ könne man zu Hause Filme in der gleichen Qualität genießen wie im Kino. Oha! Klingt ganz schön großkotzig, nicht wahr? Weshalb weicht profane Marktschreierei dem betörenden Charme fernöstlicher Bescheidenheit?
Der neue Chip „Uniphier LSI“ ist schuld. Er verfügt nach Hersteller-Angaben über eine einzigartige bildoptimierende Technologie zur Konvertierung von Blu-ray-Disc-Inhalten in 4K-Bilder. Mit seiner Farbgenauigkeit und Detailliertheit beim 4K Upscaling überzeuge der DMP-BDT700 selbst Bild-Ästheten (?).
Seine „4K Direct Chroma Up Conversion“ wandelt das Full HD-Signal mit 4:2:0-Abtastung direkt in ein 4K Signal mit 4:4:4-Abtastung um. Auf diese Weise liefert der Player für jeden Bildpunkt exakte Farb- und Helligkeitsinformationen an den 4K Bildschirm. Wenn dem so ist – und davon gehe ich bei Panasonic aus – kann das durchaus so eine Art technischen „Paukenschlag“ darstellen.
SACDs und DVD-Audio mag der Panasonic nicht
Erste Tests werden folgen, dann wissen wir mehr. Ganz genau weiß man im Hause Panasonic, dass das jähe Ende der 3D-Welle bereits eingeläutet wurde. Weil viele Blu-ray-Sammler aber noch eine Menge 3D-Filme im Regal stehen haben, werden sie zuverlässig betreut.
Und wer mehr als 500 Euro für einen Blu-ray-Player hinlegt, erwartet, dass er zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, indem er gleichzeitig ein hochwertiges Gerät zur Wiedergabe von CDs erwirbt. Schade nur, dass der Panasonic SACDs oder DVD-Audio-Scheiben verschmäht.
„High Clarity Sound“ heißt sein Rezept. Jegliche eventuell auftretenden Störsignale über Videoverarbeitungsprozesse werden abgeschaltet und somit die Soundqualität erheblich verbessert. „Pure Audio“ über HDMI ist möglich, ebenso wie die Netzwerk-Audiowiedergabe von hoch auflösenden Formaten wie FLAC und WAV oder gängigen Komprimierungsverfahren wie WMA, AAC und MP3.
Komplettes Anschlussfeld auf der Rückseite
Auf der Rückseite finden sich zwei HDMI-Ausgänge, ein digitaler und ein coaxialer Ausgang, analoge Stereo- und 7.1-Cinch-Buchsen und natürlich der Steck-Kontakt für das LAN (Ethernet)-Terminal. Slots für USB-2.0 und SD-Speicherkarten sind ebenfalls vorhanden.
Mit der Miracast™-Funktion dieses Players kann man Inhalte über Wi-Fi direkt spiegeln, also Filme von einem Wi-Fi-fähigen Gerät empfangen und auf dem Fernseher anzeigen. Mit der neuen Cloud-basierten Internet App Funktion bekommt man Zugang zum Internet sowie zu einer breiten Palette von Apps, Video-on-Demand-Diensten und mehr. Stapeln sich die Fernbedienungen? Bei VIERA Link genügt ein einziger Tastendruck, um Fernseher, Blu-ray-Player und Co. einzuschalten. WLAN ist integriert.
[Presse-Mitteilung]
Hallo Herr Metterlein, schön, dass Sie (und/oder Panasonic) eine Lanze für „normale“ BD-Benutzer mit 3D-Ambitionen brechen, aber sein wir mal ehrlich: „Erste Tests werden folgen“ ? Das Gerät ist seit April 2014 beim großen „A…“ gelistet und wurde schon vor Jahren bei den „üblichen Verdächtigen“ getestet … Grundsätzlich ist es natürlich zu begrüßen, dass weiterhin „normale“ BD-Player gebaut werden. Ich gehöre auch zu denen, die eine Menge 3D-Disks zuhause haben und das Erlebnis nicht missen mögen. Gruß
Lieber Herr Horn,
Sie haben vollkommen recht und ich bin ein Depp. Ich habe mich vertan und war überzeugt, dass der Player erst letztes Jahr rauskam. Bei dem ganzen Ultra-HD-Blu-ray-Hype ging ich davon aus, dass Menschen, die nicht auf diesen Zug aufspringen wollen, Interesse an herkömmlichen Premium-Geräten haben. Und wenn ich Ihre nette Zuschrift richtig werte, lag ich nicht ganz falsch.
Nichtsdestotrotz darf so etwas natürlich nicht passieren. Ich gelobe Besserung und hoffe, Sie weiterhin zu unseren Lesern zählen zu dürfen.
Vielen Dank für Ihren Einwand!
Hallo,
es ist eine gute Sache das Panasonic die 3D-Zuschauer und Blue-Ray-Disc-Sammler auch weiterhin mit solchen neuen Geräten unterstützen will. Ich finde es echt schade, dass sich die Unterhaltungs-Industrie von 3D verabschieden will, wie schon mehrfach geschrieben, denn es ist ja eigentlich das natürlichste Seherlebnis des Menschen und der allermeisten Tiere. Meiner Meinung nach ist dies ein großer Fehler. Nur weil jetzt durch die 4K-Technik bei den Panels die Herstellung von 3D-fähigen TV-Geräten schwieriger geworden ist, zumindest bei den Herstellern die die Shutter-Technik für 3D verwenden, heißt das nicht, dass man gänzlich darauf verzichten sollte. Ein riesen Fehler war es sowieso, dass bei der Festlegung der Rahmenbedingungen für die 4K-Disc die 3D-Technik völlig außen vor gelassen wurde. Gut dass wenigstens die 3D-Technik mittels Polfiltern auch in 4K möglich ist, zumindest ein sog. 3D+ Verfahren zu nutzen, bei dem das 2-dimensionale Ausgangsmaterial in 4 K, auf dem TV-Schirm in ein sog. Pseudo-3D umgewandelt wird, dass dem richtigen 3D schon recht nahe kommt und auch nicht so unnatürlich gesteigert wirkt. Meine eigenen Urlaubsfilme mit einer Samsung NX1 in 4K gedreht auf einem LG-OLED in einem 3D-ähnlichen Bild in der Tiefe gestaffelt zu sehen, erzeugt wesentlich mehr Spaß beim Anschauen als nur ein flaches 2-dimensionales Bild allein. Man meint beim 3D-Effekt wieder mitten im Urlaubs-Paradies zu stehen und zu laufen. Es gibt einfach nichts Schöneres und ich kann all die Leute nicht verstehen, die freiwillig auf ein solches Sehvergnügen verzichten wollen. Ich weiß zwar, dass es auch Menschen gibt, denen vor allem die Shutter-Technik große Sehprobleme bereitet, in Form von Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen, aber alle anderen? Ich glaube nicht, dass die 3D-Technik völlig verschwinden wird, denn gerade im Kino war ich vorgestern erst wieder im neuesten Star Wars-Film in 3D. Es werden immer neue Filme in diesem Verfahren produziert und das ist auch gut so. Ich finde zudem die selbstgedrehten 4K-Urlaubsfilme in der Bildqualität sogar noch besser als allgemein im Kino, denn zu Hause über einen sehr guten 4K-Fernseher wirken diese heller und sogar einen Tick schärfer, nach meinem Empfinden. Nur die Bildgröße könnte zu Hause noch zunehmen, das ist der einzige Punkt in dem das Kino überhaupt noch im Vorteil ist und natürlich das Gemeinschafts-Erlebnis.
Schade ist allerdings, dass der neue Blue-Ray-Player keine Wiedergabe für SACD und DVD-Audio hat, dann erst wäre er wirklich ein Allround-Gerät für die Blu-ray und würde von noch einigen Nutzern mehr gekauft werden.
Hi,
ich bin mir noch nicht sicher was ich von diesem Player halten soll. Für den Preis von 549 Euro kann man sich auch ein richtigen UHD Player holen, der auch einfach Blu-Rays abspielt. Wieso sollte man dann soviel Geld in ein Gerät investieren, was nur 4K-Upscaled? Gut vielleicht die Eingeschworenen unter uns sehen da vielleicht Vorteile drin, aber für mich persönlich würde sich das eher nicht lohnen.