Ihr biederes Äußeres, das sie aussehen lässt wie eine „vergessene“ Spiegelreflex aus den 1980er Jahren, verhüllt mit gewolltem Understatement die inneren Qualitäten der Fujifilm X-T2. Im kantigen Gehäuse verbirgt sich modernste Elektronik einer spiegellosen Systemkamera der Extraklasse, die ganz nebenbei auch in der Lage ist, 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen.

60 Bilder pro Sekunde sind immer noch Wunschdenken

Ich weiß, dass diese verhältnismäßig niedrige Frequenz, die es beinahe unmöglich macht, schnelle Szenen ohne Bewegungs-Unschärfe einzufangen und die ursächlich für ein schwindelerregendes Tempo bei Kameraschwenks ist, vielen ambitionierten Videografen ein Dorn im Auge ist und dass spätestens nach der Consumer Electronics Show in Las Vegas der „Durchbruch“ für Camcorder, DSLRs, Bridgekameras und eben die „Spiegellosen“ erhofft wird, der auf der Bezeichnung 60 fps beruht. Dennoch braucht die Fuji ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen.

Im Grunde nicht für „Knipser“ gedacht

Den Titel „Kamera des Jahres“ in der Kategorie spiegellose Systemkameras, der ihr von den Experten von dkamera.de verliehen wurde, sicherte sich die markante Schwarze auch in englischen und amerikanischen Fachmagazinen. „Schlechte Presse“ fand sich eigentlich nirgendwo. Was bei der Erfahrung und der Sorgfalt, die Fujifilm beim Bau von Foto- und Filmkameras seit jeher an den Tag legt, auch kein Wunder ist. Zusammen mit einem Fujinon 18-55-Millimeter Objektiv kostet die X-T2 etwa 2000 Euro.

Die X-Serie hat man für anspruchsvolle Amateure und professionelle Lichtbildner konzeptioniert. Alle Geräte dieser Baureihe zeichnen sich durch umfangreiche Steuerungs-Elemente aus, sind im Grunde also nicht für „Knipser“ gedacht.

Sensor im APS-C-Format

Der 24-Megapixel-X-Trans-CMOS-III-Sensor der X-T2 ist 2,36 x 15,6 Millimeter groß und entspricht damit dem APS-C-Format, das sich vor allem bei digitalen Spiegelreflexkameras etabliert hat. Er ist das lichtempfindliche Herz des Systems (100 bis 51.200 ISO), das sowohl in der Disziplin Fotografie, als auch in der Herausforderung Video überdurchschnittlich gute Resultate liefert. Während 30 Bilder pro Sekunde beim Filmen in 4K-Auflösung als „moderat“ gelten, sind 13,8 Bilder beim Fotografieren eine ganz andere Hausnummer.

Hier stellt Fujis Spiegellose sogar die meisten „ausgewachsenen“ DSLRs in den Schatten, was nicht sehr verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass der Spiegel, der sonst mechanisch auf und zu klappt, um die Aufnahme-Einheit Sensor freizugeben, gänzlich fehlt.

Hybrid-Autofokus und zwei Speicherkartenslots

Ein echtes „Sahnestückchen“ ist darüber hinaus der Hybrid-Autofokus mit 325 Messfeldern. Selbst schnell bewegte Motive werden treffsicher identifiziert und blitzschnell fokussiert. Eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten und Programmen passen die spiegellose Systemkamera jeder Aufnahmesituation an. Der zentrale Joystick, Tasten sowie Wahlräder in ausgeklügelter Anordnung helfen dem Besitzer, sich schnell „einzuschießen“ und die X-T2 bald blind zu beherrschen.

Maßgeschneiderte Objektive auch von Zeiss

Ein besonders großer elektronischer Sucher gestaltet die Bildkontrolle komfortabel, das 3,0 Zoll messende LCD kann man in drei Richtungen schwenken. Das Kameragehäuse besteht aus solidem Magnesium, Abdichtungen gegen Staub und Spritzwasser sind vorhanden. Durch die beiden SD-Speicherkartenslots ist ein kamerainternes Backup möglich.

Als „Standard-Objektiv“ für die Fuji XT-2 gilt das Fujinon XF 18-55 Millimeter R LM OIS mit variabler Lichtstärke von 2,8 (Weitwinkel) bis 4,0 (Tele). Es verfügt über einen effektiven Bildstabilisator, der bis zu vier Blendenstufen mehr „aus der Hand“ erlaubt. Selbstverständlich gibt es für das Fujifilm X-Bajonett auch noch andere Optiken aus eigener Fertigung oder speziell abgestimmte Linsen von Zeiss.

 

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