„Für das laufende Jahr prognostizieren wir ein weiteres Wachstum für den Home Electronics Markt. Der TV-Bereich und das Audio-Segment werden sich positiv entwickeln. Der ungebrochene Trend zu großformatigen Fernseh-Geräten und eine deutliche Steigerung des Absatzes von OLED- und UHD-TVs wird dies begründen“, fasst Hans-Joachim Kamp als Vorsitzender des Aufsichtsrats der gfu Consumer & Home Electronics GmbH zusammen.
Konkrete Zahlen: In der Sparte TV rechnet man mit einem Umsatzwachstum von rund sieben Prozent. Im Segment Audio geht man davon aus, dass vor allem Netzwerk-taugliche Komponenten für insgesamt zehn Prozent mehr Wachstum sorgen. Die Nachfrage nach Smartphones soll dieses Jahr zwei Prozent zulegen.
Gute Aussichten
Der Markt für Home Electronics-Produkte, dargestellt im Home Electronics Market Index (HEMIX), hat sich im Gesamtjahr 2017 mit einem Zuwachs um drei Prozent positiv entwickelt. So wurde ein Umsatzvolumen von knapp 41,6 Milliarden Euro erreicht (2016: knapp 40,4 Milliarden Euro).
Der Bereich der klassischen Unterhaltungselektronik wuchs gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Prozent auf knapp zehn Milliarden Euro. Die Sparte der privat genutzten Telekommunikation verzeichnete mit 10,9 Milliarden Euro ein Plus von 5,2 Prozent.
Größere, bessere Fernseher
Den größten Umsatzanteil stellt mit mehr als 4,2 Milliarden Euro der TV-Bereich. Der Erlös gegenüber dem Vorjahr weist eine Steigerung um 5,6 Prozent auf. Der Trend zu größeren Bilddiagonalen und gut ausgestatteten Geräten hat sich weiter fortgesetzt.
Geräte mit Bildschirmen von 37 Zoll (94 cm) und größer stellen mit mehr als 3,6 Milliarden Euro und entsprechend 85 Prozent den größten Umsatzanteil. 63 Prozent entfielen auf UHD-TV-Geräte mit einer Auflösung von acht Millionen Bildpunkten. Mit 2,72 Millionen wurde die Stückzahl um 37 Prozent gesteigert.
Wie warme Semmeln
TV-Geräte mit OLED-Technologie bescherten der Branche 300 Millionen Euro Umsatz – ein Zuwachs um 144 Prozent! Der Absatz stieg um 147 Prozent auf 111.000 Stück. Der TV-Durchschnittspreis ist 2017 um 3,4 Prozent auf 604 Euro gestiegen.
Die Umstellung der DVB-T-Ausstrahlung in Deutschland auf DVB-T2 HD sowie die Abschaltung der analogen Signalübertragung in den Kabelnetzen dreier Bundesländer kurbelte die Nachfrage nach SetTop-Boxen gewaltig an: Mehr als 5,3 Millionen Geräte gingen weg wie die warmen Semmeln – 545 Millionen Euro entsprechen einem Plus von 104 Prozent.
Bluetooth-Boxen sind gefragt
Die positive Entwicklung des Vorjahrs setzte sich im Bereich Lautsprecher fort. Soundbars (plus 3,3 Prozent) und klassische Boxen (plus 15 Prozent) wurden stark nachgefragt. Mehr als 4,6 Millionen verkaufte Dockinglautsprecher mit Bluetooth-Funkverbindung glänzen in der Bilanz mit einem Plus von 38 Prozent oder 444 Millionen Euro Umsatz.
Knapp zwölf Millionen verkaufte Kopfhörer sind 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr oder 478 Millionen Euro Umsatz. Empfänger für Digitalradio (DAB+) gingen 1,3 Millionen Mal über den Ladentisch. Der Stückzahlzuwachs um elf Prozent auf knapp 1,3 Millionen Geräte summiert sich auf 198 Millionen Euro.
Mehr Geld für Smartphones
Smartphones generierten den nach wie vor größten Umsatz im Segment Consumer Electronics, trotz eines Stückzahl-Rückgangs um ein Prozent auf knapp 23 Millionen Stück. Dennoch stieg der Umsatz um 4,6 Prozent auf zehn Milliarden Euro, da der Durchschnittspreis der Geräte im vergangenen Jahr um 5,7 Prozent auf 436 Euro stieg.
Die Marktzahlen der HE-Branche werden von der gfu Consumer & Home Electronics GmbH sowie der GfK Retail and Technology GmbH gemeinsam in Form des offiziellen Home Electronics Market Index HEMIX erhoben und in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) für jedes Quartal veröffentlicht. Der HEMIX enthält aktuelle Marktinformationen aus den Quellen der beteiligten Partner.