Samsungs Fernseher „The Frame“, der aussieht wie ein gerahmtes Bild, hat dieses Jahr auf der CES in Las Vegas Furore gemacht und hat sich seitdem wegen seines „Alleinstellungs-Merkmals“  zu einem gefragten, pardon: High-Tech-Accessoire gemausert. Wie kommt man auf die Idee, so einen gewagten Schritt zu tun? Samsung deckt die Karten auf und veröffentlicht ein Interview mit dem dreiköpfigen Designer-Team.

Ultra-HDTV.net gestattet sich, die äußerst ausführliche Unterhaltung in  gekürzter Form wiederzugeben, um zu viel Fachchinesisch zu vermeiden. Das Credo der pfiffigen Samsung-Ingenieure kristallisierte sich schnell heraus: „Die äußere Gestaltung eines Fernsehers betrifft alle Facetten, einschließlich Standfuß, seiner Einfassung und Kabel“.

Wie sahen die anfänglichen Entwicklungsphasen von The Frame aus?

„Für die Entwicklung haben wir etliche Arbeiten, zum Beispiel zu Benutzer- und Marktforschung, ausgewertet. Während die Form der Fernseher viele Jahre lang erforscht wurde, hat sie sich insgesamt kaum verändert. Normalerweise bleibt der Fernsehbildschirm schwarz, wenn er ausgeschaltet ist.

Wir versuchten uns an einer anderen Herangehensweise: „Was ist immer noch schön, auch wenn es ausgeschaltet ist?“, „Wie kann ein Produkt Konsumenten im Alltag Komfort und Nutzen bringen?“ Dinge wie Fotorahmen, Kunstwerke und sogar Fenster haben uns diese Fragen beantwortet. The Frame wurde rund um das Konzept entwickelt, dass der Fernsehbildschirm ein Fenster für einen Blick in andere Welten ist.

Sind die Einfassungen aus Holz gefertigt?

Elektronik aller Art gibt grundsätzlich Wärme ab. Durch die Wärmebeeinflussung dehnt sich zum Beispiel ein Fernseher leicht aus oder zieht sich leicht zusammen, wenn der Bildschirm ein- bzw. ausgeschaltet ist. Da die Rahmen dünn ausgelegt werden mussten, nutzten wir Metall, um die Rahmen dünn zu gestalten, und deckten sie mit Messerfurnier ab.

Wenn wir Kunstwerke in Galerien betrachten, so werden diese normalerweise in luxuriösen Holzrahmen aufgehängt. Bisher haben sich die Hersteller von Fernsehern darauf konzentriert, ihre Kunden durch Technologie und ein schlankes Design der Metalleinfassungen anzusprechen. The Frame bietet ein natürlicheres und vertrauteres Erscheinungsbild für die Nutzer, darüber hinaus sorgen Holzfarben für eine neutrale und natürliche Ästhetik.

Was hat es mit dem Standfuß und Art-Mode auf sich?

Von Anfang an bestand das Konzept von The Frame darin, dass er so weit wie möglich in der Raumausstattung aufgeht. Der Standfuß musste gut zum Design passen und seine Form schnörkellos und dezent sein. Nach dem Besuch vieler Möbelmessen und -ausstellungen entwickelten wir einen einfachen Standfuß, der leicht anzupassen und abnehmbar ist.

Mit The Frame bieten wir den Verbrauchern eine Erfahrung ähnlich dem Besuch einer Kunstgalerie an. Zu diesem Zweck können die Benutzer entsprechend ihren Vorlieben und ihrer Heimausstattung eine Auswahl aus einer Vielfalt von Kunstwerken treffen oder auch eines ihrer persönlichen Fotos zur Schau stellen. Mit dem ‘Art Mode’ etablieren wir ein neues Konzept, das einen Mehrwert schafft.

Traten bei der Produktentwicklung Schwierigkeiten auf?

Es war insgesamt nicht so leicht, einen gänzlich neuen Fernseher zu gestalten. Wir brauchten drei bis vier Monate, um den speziellen Sensor für The Frame im Vergleich zu anderen TV-Produkten zu schaffen. Wir mussten sicherstellen, dass er in vielen unterschiedlichen Situationen funktioniert. Zwei Lichtsensoren sind integriert: Der Farbsensor steuert die Farbe des Lichts, während der Helligkeitssensor die Helligkeit dieses Lichts verändert.

Anders als bei digitalen Bilderrahmen, die nur Farben zum Ausdruck bringen, kann The Frame die Strukturen dessen, was auf den Fotos oder Kunstwerken gezeigt wird, mit seinen beiden Lichtsensoren genau nachbilden. Helligkeit und Farbe der Bilder auf dem Display verändern sich gemäß der Umgebungsbeleuchtung. Damit sieht ein Gemälde auf The Frame oft wie das Original aus.

Gab es besondere Momente?

Bei Samsung sind alle sehr erstaunt über The Frame und sagen: „Ist das wirklich ein Fernseher? Ich dachte, das wäre ein Bilderrahmen!“ Sogar wir Designer, die das Produkt selbst entwickelten, konnten den Fernseher nicht von einem Bilderrahmen unterscheiden. Sowohl als er zur Produktbewertung an einer Wand hing, als auch, als er bei der Mailänder Möbelmesse ausgestellt wurde.

Während es sich bei den bisherigen Fernsehern einfach um weitere Elektronikgeräte handelte, soll The Frame ein Bestandteil der Innenausstattung sein, der den Wohnräumen Wärme verleiht. Während der größte Teil der Fernsehbranche versucht, dünnere Fernseher herzustellen und sich durch technologische Fähigkeiten hervorzutun, verfügt The Frame über emotionale Anziehungskraft und klassischen Charme.

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