„Bis 2024 werden die Streamingumsätze auf 6,5 Milliarden Euro steigen, was einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 13 Prozent entspricht“. Dies sind Ergebnisse des Branchenreports „Streaming Market Germany 2020“ der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia.

Der Report enthält Analysen und Prognosen für die Bereiche Pay-VoD (kostenpflichtiges Video-on-Demand), AVoD (werbefinanziertes VoD) und TV-Livestreaming über OTT– (Over-the-Top-) Services.

Gute Aussichten

Für das laufende Jahr prognostiziert Goldmedia im deutschen Pay-VoD-Markt einen Gesamtumsatz von rund 2,9 Milliarden Euro und damit ein Wachstum gegenüber 2019 um 18 Prozent. Die Abonnement-finanzierten Streamingdienste (SVoD) werden demnach gegenüber 2019 bis zu 355 Millionen Euro mehr einnehmen.

Für den Online-Kauf von Videos (EST, Electronic Sell Through) ist eine Steigerung um rund 61 Millionen Euro zu erwarten. Das Geschäft mit Online-Leihvideos (TVoD) hingegen wird sich vergleichsweise weniger stark entwickeln und 2020 „nur“ um rund 26 Millionen Euro wachsen.

Die beiden Platzhirsche

Auch der werbefinanzierte VoD-Markt legt kräftig zu: Goldmedia rechnet für heuer mit einem Wachstum von 20 Prozent und einem Gesamtumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Das sind 242 Millionen mehr als 2019 und bereits rund ein Drittel der aktuellen TV-Werbeumsätze.

Amazon und Netflix waren 2019 wie bereits in den Vorjahren die Platzhirsche im deutschen Pay-VoD-Markt: Bei den VoD-Abos erzielten die US-Anbieter einen Marktanteil von 35 Prozent (Prime Video von Amazon) bzw. 25 Prozent (Netflix).

Löwenanteil für US-Angebote

Im Markt für Online-Käufe und Leihvideos erreichte Amazon mit Prime Video sogar einen Anteil von 66 Prozent, mit großem Abstand gefolgt von Google Play mit einem Marktanteil von lediglich 13 Prozent.

In Deutschland vereinen die US-Angebote YouTube und Facebook zwei Drittel des Werbemarktes auf sich: YouTube erreichte 2019 einen Umsatz-Marktanteil von 41 Prozent und Facebook von 25 Prozent.

Ambitionierte OTT-Only Angebote

Die Vermarktungstöchter der beiden großen privaten TV-Gruppen ProSiebenSat.1 Media SE und Mediengruppe RTL Deutschland erzielten zusammen einen Anteil von 26 Prozent. Ein Trend im Streamingmarkt ist die wachsende Nutzung von Live-TV auf Over-the-Top-Plattformen.

Schon 13 Millionen Personen über 14 Jahren nutzten vergangenes Jahr entsprechende Angebote von Sendern, Telekommunikationsunternehmen oder speziellen OTT-Anbietern wie Zattoo oder Waipu. Mit MagentaTV und Joyn gibt es seit 2019 neue ambitionierte OTT-Only-Angebote. Diese sind für die Nutzer vor allem deshalb attraktiv, weil sie keine dauerhafte Vertragsbeziehung eingehen müssen.

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