Jetzt hat man endlich „alle Fünfe“ für ein prima Heimkino-Surroundset beieinander, da merkt man bei der Installation des Systems, dass „das irgendwie gar nicht geht“. Gemeint ist die Verkabelung. Vorne, wo der AV-Receiver oder Verstärker steht und sich das Fernsehgerät befindet, gibt es überhaupt kein Problem. Die Lautsprecherstrippen für die Frontboxen und den Center verschwinden irgendwo hinter dem Equipment.
Aber wie soll man die Surround-Lautsprecher, die rechts und links hinter dem Sofa stehen, „unsichtbar“ verkabeln? Junggesellen oder Studenten sind nicht selten flexibel genug, sich auf dauer-provisorische Hindernisse einzustellen und beim Schlurfen von A nach B die Haxen zu heben, um nicht über frei am Boden liegende Leitungen zu stolpern. Herrschaften im gesitteten Alter, die großen Wert darauf legen, in so genannten ordentlichen Verhältnissen zu leben, werden indes bald über ein Problem lamentieren.
Eine grandiose Versuchung
Nach der Adoleszenz toleriert der Homo sapiens in den seltensten Fällen Unordnung in seiner Behausung – Teufel weiß das und kommt mit einer grandiosen Versuchung um die Ecke. Die RearStation 4 macht Musik per Funkübertragung in jedem Raum jeder Wohnung verfügbar, ohne dass man Kabel verlegen muss oder zusätzliche Verstärker benötigt.
Es geht ganz einfach: am Verstärker oder Receiver wird ein kleiner Sender angeschlossen, der Audio-Signale funkverstärkt bis zu 20 Meter weit übermittelt. Am Zielort steht nach dem bekannten Hase-und-Igel-Prinzip der Empfänger, der über kurze Leitungen mit zwei beliebigen Lautsprechern verbunden wird. Das Set übermittelt also ein Stereo- oder zwei Surround-Signale.
Verstärker sitzt im Empfänger
Mit dem Funksender ist es möglich, seine gesamte Musiksammlung in jedem Raum über normale passive Stereo-Boxen wiederzugeben. Der notwendige Verstärker mit 2 mal 30 Watt Leistung ist in der Teufel RearStation 4 nämlich bereits enthalten und muss nur noch „angestreamt“ werden. Das System kostet 299,99 Euro – ist das teuer?
Nehmen wir zum Beispiel das „Testsieger“-Lautsprecherkabel inakustik Black&White LS 502. Es kostet pro Meter circa 17 Euro. Kalkuliert man in einem Normalo-Wohnzimmer alle „verlängernden“ Ecken und Kanten ein, da man ja gewiss nicht vorhat, die Strippen quer durch den Raum von Punkt A nach Punkt B zu ziehen, muss man mit etwa 15 Metern rechnen. 15 mal 17 Euro sind nach verbindlicher Auskunft unseres Rechen-Labors 255 Euro, Teufel macht das Kraut also nicht wirklich fett.
Wer 17 EUR für einen Meter Kabel ausgibt, in der Hoffnung, dann mehr zu hören, als jemand, der nur 79 Cent pro Meter ausgibt, der hört kauft auch audiophile Steckdosen und für den sind 299,- auch nicht viel Geld.