„Der spinnt, der Herr Yamaha!“ Das war, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, der erste Gedanke, der durch mein löchriges Gehirn schoss, als ich brandaktuelle Bilder von den nagelneuen „True Sound“-Boxen aus der japanischen Edelschmiede sah:
8198 Euro für ein Paar Regallautsprecher mit einem eher unspektakulärem 2-Wege-Bassreflex-System? Und noch einmal 2000 Euro, wenn man sich die maßgeschneiderten Standfüße gönnt? Ist ja gut, wenn Yamaha seine 66-jährige HiFi-Tradition auf hohem Niveau fortsetzen will – aber rechtfertigt das solch gepfefferte Preise?
Kultiviert und clever
Das Lautsprecher-Modell Yamaha NS-3000, das im August in den Handel kommt, sei kultiviert, heißt es in der Pressemitteilung. Leistungsfähige Treiber und die clevere Konstruktion werden als Garanten für eine packende und authentische Wiedergabe definiert.
„Für eine unverfälschte und emotionale Wiedergabe ist das Zusammenspiel vieler Komponenten nötig“, weiß Andreas Rieckhoff, Produktspezialist bei Yamaha Music Europe. Die neuen NS-3000 bildeten daher die perfekte Ergänzung zu den neuen Yamaha HiFi-Verstärkern der A-S Serie (Bild oben), entfesselten aber auch an anderen Verstärkern ihre „einzigartig authentische Energie“.
Technologie aus der 5000er Serie
Der „grandiose Klang der Boxen“ sei zumindest teilweise der Verwendung von Technologien aus den 5000er Flaggschiffen von Yamaha zu verdanken. Die Membranen werden von Zylon™ Treibern auf Trab gebracht.
Diese bieten nach Herstellerangaben eine Schnelligkeit, die mit Beryllium vergleichbar ist, besitzen aber zugleich die charakteristische Weichheit von Textilien. Damit sei „die akustische Darstellung präzise und räumlich, ohne kalt oder hart zu werden“.
Resonance Suppression-Kammer
Yamaha: „Der Hochtöner, der auch in den großen NS-5000 Lautsprechern Verwendung findet, bekommt einen neu entwickelten 16-cm-Tieftöner zur Seite gestellt. Die R.S. (Resonance Suppression) Kammer auf der Rückseite des Tweeters hebt die Röhrenresonanz auf und verhindert so, dass die Signalreproduktion beeinträchtigt wird“.
Bei der Entwicklung der hochwertigen Schallwandler wurde besonderer Wert auf die Konstruktion des Gehäuses gelegt. Die optimale Platzierung der Querversteifung verhindere Ringing-Effekte. Ebenfalls neu entwickelt ist der Akustikabsorber, der den Einfluss stehender Wellen im Gehäuse reduziert.
Für die „optimale Hörhöhe“
Für die Frequenzweichen kommen Audiokondensatoren MCap® SUPREME EVO der deutschen Firma Mundorf zum Einsatz, die „mit einer riesigen Tieftönerspule“ kooperieren.
Exakt abgestimmt, heben die Standfüße Yamaha SPS-3000 die Boxen auf die „optimale Hörhöhe“. Die Konstruktion aus Kautschuk und MDF unterdrücke Resonanzen und lasse die NS-3000 auf einer soliden, sechs Millimeter dicken Metallplatte ruhen.