Die Elektronikindustrie Japans hat in den vergangenen Jahren einen herben Schlag erlitten und strauchelte von einem Horror-Moment in den nächsten. So musste Sharp beispielsweise Verluste in Milliardenhöhe vermelden und auch Panasonic befindet sich noch immer in den roten Zahlen. Von der Bilanzaffäre bei Olympus wollen wir erst gar nicht anfangen. Nun hofft man auf Olympia 2020.
Olympischen Spiele sollen zeitversetzt in 8K ausgestrahlt werden
Der letzte, der in Japan Negativschlagzeilen zu verschulden hat, ist der Elektronikkonzern Sony. Dieser musste aufgrund seiner Umstrukturierung im TV-Markt und der eher mäßigen Smartphone-Verkäufe einen Jahresverlust von 1.7 Millionen Euro in Aussicht stellen. Mit den Olympischen Spielen will man sich aber auch bei Sony wieder alles etwas schöner reden. Diese sollen nämlich mit 7.680 x 4.320 Pixel aufgenommen und zeitversetzt übertragen werden.
Wie genau dies im Detail funktionieren soll, ist noch nicht ganz klar, doch die Arbeiten am Netz, die einen Engpass auf dem Übertragungsweg verhindern sollen, laufen auf Hochtouren. Ziel ist es, die Verkäufe von 4K- und UHD-Geräten zu pushen. Auch erste 8K-Geräte, die dann für die volle Auflösung nötig wären, sollen mit einem solchen Groß-Event an den Mann gebracht werden. Da die Idee und der 8K-Übertragungsstandard vom japanischen TV-Sender NHK stammen, vermutet man einen stattlich geförderten Versuch, die Industrie wieder auf die Beine zu bringen.
Fraglich ist nur, ob man den Kunden hiermit nicht zu sehr überrumpelt. Während im Fernen Osten schon einige UHD-Sender unterwegs sind, haben wir in Europa noch nicht einmal eine flächendeckende HD-Berichterstattung. Sogar Pay-TV-Anbieter wie Sky arbeiten noch an ihren Kontingenten. Wir werden also sehen müssen, wohin uns dieser Entscheidung führt. An einem 5G-Netz arbeitet man in Japan übrigens auch schon. Dieses soll dann ebenfalls mit den Olympischen Spielen starten.
[krone.at]