Süßer die Drohnen nie brummen! Oder wie heißt dieses Weihnachtslied gleich nochmal? Ach so, ja: …die Glocken nie klingen! Aber so wie sich die Hersteller von DJI derzeit vor Stolz auf sich selbst aufplustern, wenn die Rede auf ihr neues Fluggerät „Phantom 4“ kommt, wäre eine oben angedeutete Betriebs-Hymne kein Wunder.
Wir sind hier bei Ultra HDTV.net und nicht bei der Luftwaffe. Deshalb interessiert uns in erster Linie der Aspekt 4K. Und diesbezüglich muss ich sagen: Respekt! Eine neu konzipierte Kamera hält in 4K-Videoauflösung mit 30 Bildern pro Sekunde Flugeindrücke fest oder meistert in Full-HD-Einstellung (1080p) mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde atemberaubende Zeitlupenaufnahmen. Das Objektiv wurde nach Hersteller-Angaben ebenfalls komplett neu entwickelt.
Hindernisausweichung gegen Zusammenprallung
Ein fortschrittliches Propellersystem, ein hoch integratives, stromlinienförmiges Design sowie eine größere Akku-Kapazität ermöglichen dem Phantom 28 Minuten mehr Flugzeit. Das sind 25 Prozent mehr verglichen mit „dem bereits beeindruckenden Phantom 3“, also roundabout zwei Stunden.
Zwei nach vorne gerichtete Kameras dienen dem aerodynamisch geformten Quadrokopter als Augen, die nicht nur „sehen“ können, sondern in Kombination mit hochentwickelter Computervision-Technologie auch eine aktive Hindernisausweichung (was für ein Wort! Leider nicht von mir) ermöglichen.
Die optische Positionbestimmung von DJI sei nun noch raffinierter „mit einer Verbesserung der effektiven Höhe von 300 Prozent, verglichen mit der maximalen Höhe von 10 Metern des Phantom 3“. Junge Junge! Da hat´s aber einer mit den Text-Aufgaben.
Stabilisierung ist des Gimbals Kern
Eine große Auswahl an Farbprofilen sei bei der Nachbearbeitung der Aufnahmen behilflich. Von „leuchtend“ bis hin zu „professionell matten“ Farben, einschließlich D-Log und Cine-D. Fotografen, so heißt es, können Bilder mit 12 Megapixel Größe im Adobe DNG RAW-Verfahren aufnehmen.
Ein fortschrittlicher 3-Achsen Gimbal halte ungewollten Vibrationen und Bewegungen im Flug stand, was es der Kamera möglich mache, stabile und flüssige Aufnahmen zu erstellen, sogar während komplexer Flugmanöver.
Jetzt mal ehrlich: haben Sie gewusst, was ein Gimbal ist? Ich war wieder mal zu blöd und habe im Internet geblättert. Jetzt bin ich enttäuscht. Denn ganz simpel ausgedrückt ist ein Gimbal nichts anderes als ein dreidimensionaler Bildstabilisator – eine Kamera-Aufhängung.
Piloten, Flieger oder Dröhner?
Taugt halt aber nicht so gut für fachchinesisches Kauderwelsch unter Drohnen-Piloten. Oder heißt es Drohnen-Flieger? Dröhner? Keine Ahnung. Jedenfalls stelle ich mir gerade zwei Jungs mit umgehängten Fernbedienungen vor, deren Antennen aus der Leibesmitte senkrecht himmelwärts zeigen. Beide sind bemüht, einem nett aussehenden, des Weges kommenden, tirilierenden Mädels mit wunderschönen Zöpfen mächtig zu imponieren. Und zwar gaaaanz cool!
„Ey, Alter – ich glaub mein Gimbal klemmt. Ich krieg die Linse von meinem Ultra-HD-Ding nicht mehr hoch“!
„Keine Panik, Bro. Lass deinen Apparat einfach nach links unten hängen und schüttel das komplette Gerät dann mal kräftig durch, das fixiert das System dann hundertpro“!
Das Mädchen: „Iiiih. Ihr perversen Dröhner. Das erzähle ich heute Abend meiner ganzen Frauengruppe beim angstfreien Töpfern“! Panische Flucht. Ratlose Gesichter.
Oder so ähnlich.
Das Objekt der Begierde im Mittelpunkt
Kehren wir zurück zur nüchternen Sachlichkeit. Ein optisches Stereopositionierungssystem (VPS) verleiht dem Phantom 4 die Möglichkeit, präzise zu schweben – auch ohne Satellitensupport. Dank VPS kann das Fluggerät sofort abbremsen und auf der Stelle schweben, wenn die Steuerhebel losgelassen werden.
Tröstlich zu wissen: Jeder kann fliegen. „Tippe einfach auf den Bildschirm, um abzuheben. Ein Hinderniserkennungssystem gewährleistet dem Phantom Sicherheit und mit der Return Home Funktion kehrt es auf Knopfdruck zu Dir zurück“. Mittels ActiveTrack-Technologie erkennt das Phantom Objekte bzw. Personen und folgt diesen. Egal, ob sich das Objekt bewegt oder dreht, es bleibt stets im Mittelpunkt der Luftbildaufnahmen – ganz ohne zusätzliche Hardware oder Tracker.
Das stelle ich mir jetzt lustig vor. Falls ich mir so ein Ding für 1300 Euro (oder bei Conrad) kaufen würde, wäre es mein erstes Experiment, meine Schwiegermutter per „fliegendem Auge“ zu überwachen. Mitkriegen tut das pfiffige Weibsbild alles, weshalb sie höchstwahrscheinlich bald versuchen würde, sich „unsichtbar“ zu machen, was ich mir sehr unterhaltsam ausmale. Oder ich würde unseren Hund observieren, der immer Löcher im Garten buddelt und ihn sofort danach vor dem Fernseher mit seinen Schandtaten konfrontieren. Wäre psychologisch garantiert wertvoll.
Aber alles nix gegen mein jüngstes Hobby: mittels eines Laser-Pointers, den ich durch das Fenster des Nachbarhauses dirigiere, die Katze des ollen Spießers zur Verwüstung der Wohnung anzuregen… Hähä.
Einfach herrlich !