Bei der Messe High-End in München stießen die neuen BenQ DLP®-Projektoren auf großes Interesse. Schließlich trumpfen die Modelle W11000 und X12000 des taiwanesischen Herstellers erstmals mit 4K UHD Auflösung auf! Beide Geräte sind optisch identisch, bedienen sich jedoch unterschiedlicher Lichtquellen – klassische Quecksilberlampe respektive ColorSpark HLD LED Technologie.
Prädestiniert für Cineasten, die Wert auf absolute Natürlichkeit bei der Farbwiedergabe legen, ist das Modell W11000 mit Rec.709 und THX-Zertifizierung. Schon der offizielle Preis ist heiß: 5499 Euro! Mittlerweile geht´s auch günstiger. Da geraten selbst erfahrene Test-Redakteure leicht ins Schwärmen.
„Konkurrenz wird deklassiert“
„Mit dem W11000 präsentiert BenQ einen THX-lizenzierten 4K-Projektor, der für die Wiedergabe von hochaufgelösten Fotos und Filmen wie geschaffen ist. Ihm fehlt in Sachen Ausstattung zwar Einiges von dem, was einen aktuellen Heimkino-Beamer dieser Preisklasse ausmacht, dafür projiziert er ein dermaßen plastisches, feinaufgelöstes und ultrascharfes Bild, an das momentan kein aktueller Projektor bis 10.000 Euro herankommt. Die gesamte 4K-Projektoren-Konkurrenz wird diesbezüglich regelrecht vom BenQ W11000 deklassiert“.
Dieses Urteil fällte Testredakteur Michael B. Rehders vom lite-Magazin. Mängel bei der Ausstattung? Klingt zunächst beängstigend, ist aber halb so wild. Rehders: „Die Wiedergabe von 4K-Blu-ray-Filmen gelingt spielend, der HDMI-1-Eingang unterstützt nämlich HDMI 2.0 und HDCP 2.2.“
Zwei HDMI-Ports sind hilfreich
Für die Zuspielung von Spielfilmen oder Sportübertragungen von Blu-ray/DVD/Sky/Netflix in Full-HD-Auflösung lasse sich der HDMI-2-Eingang verwenden. Überhaupt seien die zwei HDMI-Ports ausgesprochen hilfreich, sollte der eingesetzte AV-Receiver HDMI 2.0/HDCP 2.2 noch nicht vollumfänglich unterstützen.
Der 4K-Blu-ray-Player wird in diesem Fall direkt mit dem Projektor verbunden, um das hochauflösende Bildsignal zuzuspielen. Das Tonsignal wird dann über den zweiten HDMI-Ausgang des Players zum AV-Receiver geführt. Durch diese Signaltrennung gibt der AV-Receiver alle unterstützenden Tonformate (z B. Dolby Atmos oder DTS-HD-Master-Audio) wieder, während der Projektor das 4K-Bildsignal erhält.
X12000 deckt DCI-P3 Farbraum ab
Alle anderen Bildsignale, beispielsweise die von Sky, Netflix, DVD und Blu-ray, können wie gewohnt mit einem HDMI-Kabel vom AV-Receiver zum Projektor übertragen werden. Sollte der Receiver der neuesten Generation angehören, braucht man diesen „Umweg“ natürlich nicht zu nehmen.
Der X12000 ermöglicht noch kräftigere und sattere Farben durch die Abdeckung des erweiterten DCI-P3 Farbraums. Für den neuen High-End-Projektor werden 8.799 Euro (oder weniger) fällig. BenQ verwendet bei beiden Geräten das DLP 4K UHD DMD System und erreicht mit seiner XPR-Technologie die 4K UHD Spezifikation der Consumer Technology Association (CTA), was dem vierfachen einer Full HD 1080p Auflösung entspricht.
Vorteile der DLP-Technologie
Die DLP® Technologie sorgt für absolute Farbgenauigkeit und Bildintegrität ohne jegliche Artefakte. Die auf die 4K UHD optimierte Linsenarchitektur, bestehend aus 14 hochauflösenden Elementen, projiziert gestochen scharfe Bilder mit enormer Farbperformance und Klarheit.
Zudem ermöglicht die integrierte Kalibrierung ISFccc® der Imaging Science Foundation (ISF) die perfekte Abstimmung der Bild- und Farbperformance auf die Umgebungsbedingungen. Der BenQ W11000, ausgestattet mit einer klassischen 240 Watt Lampe, erfüllt die Kriterien für die THX® HD-Zertifizierung.
Lampenwechsel beim X12000 überflüssig
Beim X12000 setzt BenQ auf die fortschrittliche ColorSpark HLD LED Technologie, welche ein größeres Farbspektrum darstellt. Verglichen mit herkömmlicher LED Technologie, sorgt ColorSpark HLD LED für konstante Helligkeit und eine verbesserte, langlebige Farbperformance für einen Zeitraum von über 20.000 Stunden.
Durch die Verwendung dieser neuen LED Technologie und dem Einsatz von CinematicColor deckt der X12000 den DCI-P3 Farbraum ab. Zudem überzeugt er in puncto TCO (Total Cost of Ownership), da dank der LED Lichtquelle ein Lampenwechsel überflüssig wird.
Flüsterleise und mit Lens-Shift-Funktion
Mit ihrem stromlinienförmigen Design und der unauffälligen Front-Belüftung arbeiten die neuen Projektoren flüsterleise. Die Bild-Projektion kann durch die Lens-Shift-Funktion ohne Verzerrungen oder Trapezeffekte sowohl auf der vertikalen als auch auf der horizontalen Achse verschoben werden, so dass die Projektoren ohne Positionsveränderung oder digitale Bildkorrekturen flexibel einsetzbar sind.
Der BenQ W11000 kann kein echtes 4K darstellen. Er arbeitet nach dem Shifting Prinzip, wie die JVC Beamer. Da wird ein 2tes HD Bild einen halben Pixel nach rechts und ein halben Pixel nach oben verschoben projiziert. Das ist nur doppelte HD Auflösung und keine 4fache Auflösung wie bei echter 4K UHD Projektion.
Vollkommen richtig,
deshalb ist auch nicht von „Native 4K“ die Rede. Da sich das Shifting-Prinzip mittlerweile etabliert hat, reiht sich BenQ in die Phalanx vieler namhafter Hersteller ein.
er macht kein „natives(echtes)4K“ also macht er unechtes 4K !? Das ist für mich Augenwischerei der Hersteller und gauckelt dem Verbraucher etwas vor. Das ist wie damals bei HD und HD Ready. Also müsste man bei 4K von UHD Ready reden und bei nativem 4K von UHD.
Wer’s braucht solls kaufen. Ich bleibe bei meinem Epson EH TW9100W. Der macht auf meiner Stewart Greyhawk ein derart plastisches und kontrastreiches Bild das alle, die bei mir einen Film geschaut haben, begeistert sind. Ich habe mir schon in Studios pseudo4k Shifting Beamer vorführen lassen (auch Epson 9300) und war einfach nur entäuscht. Keinen Deut besser als mein 9100, wenn überhaupt gleichgut.
Hi Dieter,
die Greyhawk ist wirklich eine klasse Leinwand und der Epson sicherlich auch nicht schlecht. Dass du keinen Unterschied vom 9100 zum 9300 gesehen hast, lässt mich dich nur beglückwünschen. Ich habe „damals“ einen 9100 als Austauschgerät für meinen 9200 bekommen und fand den Unterschied riesig (bei der Schärfe). Ich bin mitlerweile auch auf den 9300 umgestiegen, weil dieser von den Farben und der Schärfe nochmal deutlich einen drauflegt, außerdem durch die mittlere Lampenstufe mehr Helligkeit mitbringt. Also wenn du DEN Unterschied nicht gesehen hast, dann kannst du meiner Ansicht nach alle kommenden Generationen links liegen lassen und eine Menge Geld sparen. 😉
Herr Alt, da der technische Fortschritt bei dem Benq auch mehr auf Auflösungsebene zu sehen ist, kann ich verstehen, dass Sie keinen Unterschied zu Ihrem TW9100 und Ihrer Kontrastleinwand feststellen. Kontrast und plastische Bilder sollten Sie jedoch gern nochmals mit dem TW9300 vergleichen.
Dieser hat einen enorm gesteigerten In-Bild Kontrast und sollte in Ihrer Installation nochmals einen Punch ins Bild bringen. Je nach Einstellung, Kalibrierung und Umgebungsvariablen kann der TW9300 in der von Ihnen gesehenen Ausstellung durchaus schlecht wirken.
Je nach Sitzabstand, kann die Pixelstruktur auffallen – ein TW7300/9300 oder JVC hat hier eine deutlich höhere Füllrate und vermindert die Pixelstrukturen. Wie gesagt, das hängt von Ihrem Sitzabstand ab.
Die Auflösung der Benq ist trotz Shifting höher als bei den JVC / Epson Verfahren.Benq verwendet den neuen TI-Chip mit 4Megapixeln und plaziert sich zwischen JVC/Epson und nativen 4K von Sony / JVC Z1.
Meine Grayhawk hat eine 120″ Diagonale und ich sitze 5m entfernt davon. Der Epson 9300, den ich mir vorführen ließ, war farbkalibriert. Das ergab auf der dortigen Leinwand ein sehr blasses, mattes Bild bei der 4K Blu-ray des letzten Avengers. Was ein absolutes „No Go“ war, war das stotternde 24p Bild bei Kameraschwenks, denn der 9300 kann wegen zu schwachem Prozessor bei 4K Zuspielung keine zusätzlichen Zwischenbilder(Frame Interpolation) berechnen, auch nicht bei 50/60Hz. Das kann er nur bei Full HD Wiedergabe. Des Weiteren kann er via Wireless Modul 4K Filme nur bis 24p empfangen. 4K 50/60Hz Film-Material kann nur mit Kabel übertragen werden.
Ich habe bei meinem 9100 die Einstellungs-Empfehlungen vom Audiovision-Test von 2013 mit minimalen Anpassungen übernommen und bin begeistert von den natürlichen als auch kräftigen bzw. satten Farben, die er darstellen kann. Ich mag die Frame Interpolation auf Stellung Normal und möchte sie nicht mehr missen.
Deshalb war und ist der 9300 für mich kein Thema.
Genauso wenig wie DLP Projektoren, die diese Regenbogeneffekte bzw. Blitze erzeugen.
Ich bin mit meinem Epson EH-TW 9100W zufrieden und beobachte weiterhin die Entwicklungen auf diesem Sektor, denn ein Sony VPL-VW550ES mit „echtem“ 4K, der in etwa meinen Vorstellungen entspricht, ist mir doch zu teuer. Vielleicht kommt ja in den nächsten 2 Jahren ein 100″ oder 120″ 4K Monitor für unter 10000 Euro auf den Markt.