4K-Technologie erfordert und ermöglicht neue Aufnahmetechniken
Die beiden Multimedia-Riesen Sky und Astra haben vor einigen Tagen, in einem aktuellen Interview über die neuen Möglichkeiten von UHD-Übertragungen geredet. Dabei wurde zum einen über Parallelen zur Entwicklung der 3D-Übertragung diskutiert und zum anderen über die Notwendigkeit, dass alle Teile der Unterhaltungsbranche zusammen arbeiten müssen; dies beginnt bei diversen Ideen und neuen Möglichkeiten, bis hin zu direkten Konzepten für TV-Shows und Sportübertragungen.
Die Einführung von Ultra HD Flachbildschirmen wird von den Unternehmen Sky und Astra zum Anlass genommen, um über die Vorteile und die berechtigte Vorfreude einer besseren Bildqualität zu reden. Laut Wolfang Elsäßer, Geschäftsführer der Astra Deutschland GmbH, habe die deutsche Fernsehindustrie mit allen Zweigen, von den Fehlern bei der Einführung von HDTV gelernt. Diesmal, so Herr Elsäßer, ziehen alle an einem Strang, mit dem Ziel vor Augen, ein möglichst hochwertiges Produkt anzubieten.
So führt der Geschäftsführer weiter aus, dass die neuen Bildschirmformate mit mehr als 65 Zoll, mit ihren neuen Auflösungen zu neuen Konzepten hinsichtlich neuer Liveproduktionen geradezu animieren. Hierbei steht vor allem der Branchenprimus Fußball weit vorn und ist auch Gesprächsthema, denn hier sieht Elsäßer mit einer gezielten Bildschirmaufteilung, ein neues und interessantes Konzept für Konsumenten und Produzenten vor. Beispielsweise könnte ein Bild für eine Liveübertragung genutzt werden und zum anderen könnte ein übriges Fenster die Wiederholungen von kritischen Szenen detailliert und in Zeitlupe darstellen.
Mit diesen neuen Auflösungen und größeren Bildschirmen sollte allerdings auch eine bessere Farbdarstellung einhergehen. Die internationale Telecommunications Union für Ultra HD (ITU-R.BT-2020), sieht ein deutlich erhöhtes Farbschema aller fast sichtbaren Töne vor. Das würde den produzierenden Firmen die Möglichkeit geben geben, mit mehr Farben zu arbeiten und die Farbschemata dann realistischer wirken zu lassen. Hierbei ist anzunehmen, dass der größte sichtbare Effekt bei den Abstufungen der Farbnuancen und der Helligkeit erzielt wird. Schon eine Verbesserung von 25 Prozent (von 8 auf 10 Bit), würde das Farbrauschen merklich reduzieren und somit eine feinere Abstimmung in der Helligkeitsregulierung ermöglichen. Daher ist sich Elsäßer sicher:
Am Ende zählen also nicht nur zusätzliche Pixel, sondern ‚bessere‘ Bildpunkte. Sie machen das Bild nicht nur hochauflösender und damit schärfer, sondern insgesamt brillanter und realistischer.
Dem gegenüber sieht Stephan Heimbecher, Head of Innovations & Standards bei Sky Deutschland, auch die Probleme, welche mit einer höheren Farbtiefe einhergehen. Er meint:
Im Vergleich zu einer HD-Produktion kann man nur noch halb so schnell schwenken, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden. Mehr Bilder pro Sekunde bedeuten natürlich auch mehr Daten und erfordern damit eine höhere Bandbreite.
Er sieht in der Entwicklung von UHD- und 3D-Fernsehen gewisse Ähnlichkeiten, meint aber dass man aus eigenen Fehlern gelernt hätte und jetzt schon an einer Umsetzung für UHD arbeite.
Der Erste Schritt hierbei sei die Definition von Unterschieden zwischen einer jetzigen und einer UHD Produktion. Die höhere Auflösung und die größeren Bildschirme könnten zu einem anderen Fernseherlebnis führen. Beispielsweise die Zuschauereinblendung bei Live-Shows, könnte hier die Meinungen spalten. Doch auch Heimbecher geht gerne auf das Thema Liveproduktionen, detailliert ein und stellte ein erstes Konzept vor. So könne er sich vorstellen, das der Bildschirm eine Totale des Spielfeldes zeige und dazu verschiedene Blickwinkel, sodass ein richtiges Stadionfeeling aufkommen kann.
[via Digitalfernsehen.de]