„Na fesch!“ Sagen die Österreicher, wenn sie diplomatisch rüberkommen wollen, weil sie nicht so recht wissen, ob sie eine Sache oder ein Ereignis eher gut oder lieber schlecht finden sollen. Mich beschlich dieses intensive alpenrepublikanische Gefühl, als ich soeben auf techradar.com lesen durfte/musste, dass Sony seine erste 4K UHD Blu-ray mit Dolby Vision angekündigt hat.

Am 18. Juli soll sie erscheinen, natürlich auch mit Dolby Atmos-Ton versehen sein und den doch recht „unrealistischen“, da zum sehr großen Teil computer-generierten Film Resident Evil: Vendetta in neuem Gewand präsentieren.

Wer sucht sich sowas aus?

Frage: wer sucht sich Titel wie diesen aus, um Dolby Vision als ausgereifte, mindestens ebenbürtige Konkurrenz zu HDR zu etablieren? Antwort: keine Ahnung. Sehr viel Feingefühl und Gespür kann man ihm oder ihr allerdings nicht bescheinigen.

In diesem speziellen Fall wären Reportagen a´la Planet Erde II, Tierfilme mit Ausflügen in die Makro-Welt von Insekten und Käfern oder auch Klassiker wie Titanic & Co. die erste Wahl gewesen. „Reales“ Filmmaterial eben, welches auch dem Laien detailliert und nachvollziehbar vor Augen führt, wie sich das neue Hochkontrast-Programm gegen den etablierten Marktführer schlägt.

Wie soll das weiter gehen?

Aber doch bitte keine im Computer erzeugten Szenen und Effekte, die man bei einem Wettbewerb wie diesem in den Mülleimer kippen kann, da sie mit der wirklichen Welt da draußen nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

Außerdem – welche UHD Blu-ray Player mit Dolby Vision an Bord sind bereits oder kommen demnächst auf den Markt? Oppo, ja klar. Wäre ja auch nicht Oppo, wenn dem nicht so wäre. Philips und LG haben Modelle angekündigt, die sich preislich – im Gegensatz zu Oppo – im Einsteiger-Segment befinden. Ob sich die große Revolution da einen Weg bahnen kann?

Wer kann das nachvollziehen?

Theoretisch auf jeden Fall. Denn Dolby Vision ist HDR nach Hersteller-Angaben mindestens drei Schritte voraus. Und zwar in den Disziplinen Farbtiefe, einer Helligkeit bis zu (festhalten:) 10.000 nits und der mirakulösen Zugabe „Dynamic Tone Mapping“, die Helligkeit und Kontrast dynamisch regelt.

Klasse! Aber wer hat einen Blendschocker in seiner guten Stube stehen, der so viel gleißendes Licht abstrahlen kann? Und wie sind die Aussichten auf einen möglichst baldigen Schub von Software, sprich: Dolby Vision UHD Blu-rays? Wenn das genau so zäh anläuft wie es das Negativ-Beispiel UHD Blu-ray immer noch vormacht, dann gute Nacht, sehr verehrte Herrschaften!

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