„Radio ist mit 77 Prozent täglicher Nutzung das meistgenutzte Medium in Deutschland“, teilt die gfu Consumer & Home Electronics GmbH mit. Von Montag bis Freitag erreiche man mehr als 54 Millionen Hörer; deren tägliche „Verweildauer“ liege mit 257 Minuten bei über vier Stunden.
In 95 Prozent aller Haushalte hierzulande stehe mindestens ein Radio; 23 Prozent der Hörer besäßen bereits ein digitales DAB+ Radio. Insgesamt – so die gfu – haben 58 Prozent der Personen über 14 Jahre in Deutschland Zugang zu mindestens einer digitalen Empfangsmöglichkeit oder Web-Radio.
Digitalisierung schreitet voran
„Die Digitalisierung des Radios ist nicht mehr aufzuhalten“, fasst Hans-Joachim Kamp als Aufsichtsratsvorsitzender der gfu zusammen: „Aktuelle Zahlen aus dem HEMIX (Home Electronics Market Index) belegen für 2019 mit einem Wachstum von 6,6 Prozent auf mehr als 1,5 Millionen Geräte im Handel, dass sich die Konsumenten vermehrt für ein zukunftssicheres DAB+ Empfangsgerät entscheiden und nicht mehr auf veraltete analoge Technik setzen“.
Bei der Auswahl eines Empfangswegs für Radio sprächen das Geräteangebot, die bessere Qualität und das umfangreiche Programmangebot „eindeutig für DAB+“. Als digitaler Verbreitungsweg ganz ohne Internetverbindung ermögliche es eine kostenfreie Nutzung von Radioprogrammen in digitaler Qualität ohne jegliche Volumenbegrenzung.
Die „Modetorheit Rundfunk“
Die Rundfunkübertragung hat weltweit eine lange und bewegte Geschichte. So wurde in Deutschland beispielsweise am 29. Oktober 1923 „erstmalig Mitteilung gemacht, dass der Unterhaltungs-Rundfunk mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt“.
Die „Modetorheit Rundfunk“ nahm im Berliner Vox-Haus ihren Anfang und entwickelte sich nach einem zögernden Start zum absoluten Renner. Gab es zu Beginn nicht einen einzigen, so waren es 1923 zum Jahresende bereits 467 zahlende Hörer. Zum 1. Januar 1925 waren 500.000 registriert und zum Jahresende 1925 wurde schon die Millionengrenze überschritten.
Analog ist Auslaufmodell
Seit dieser Zeit kennzeichnen technische Weiterentwicklungen wie beispielsweise Stereoton und Verkehrsfunk-Nachrichten sowie eine inzwischen überwältigende Anzahl an Sendern die Radio-Landschaft. Dennoch ist die analoge Radio-Übertragung inzwischen ein Auslaufmodell.
Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es bereits digitales Radio – terrestrisch, über Satellit und im Kabel. In den letzten Jahren wurde auch die digitale Hörfunk-Verbreitung über das Internet immer beliebter. Ein wachsendes Angebot Internet-tauglicher Empfänger bringt tausende von Radiostationen aus aller Welt zu Gehör.
Noch mehr Spielraum
Am 1. August 2011 gingen deutschlandweit erstmals Programme nach dem neuen Digitalstandard DAB+ auf Sendung. Dieses Übertragungsverfahren arbeitet mit effizienterer Ton-Kodierung als das Vorläufersystem DAB.
Es verringert Übertragungskosten und bietet bei gleicher Klangqualität mehr Spielraum für eine noch größere digitale Programmvielfalt. „Auffälligste“ Vorteile von DAB+ sind ein stabiler Empfang des Senders ohne Rauschen und Knistern sowie ein leistungsfähiger Dienst zur Verkehrslenkung.