Wer als ausgekochter Insider in Sachen HiFi an T+A Elektroakustik denkt, dem kommt gewiss der Bauhausstil der legendären „Braun-Geräte“ in den Sinn. Daran, dass es sich bei Elektronik von T+A keinesfalls um preisgünstige Schnäppchen von der Stange handelt, wird ihn ein rotes Licht gemahnen, das vor seinem geistigen Auge aufblinkt.
Nicht zu Unrecht übrigens, denn die Standboxen Talis S 300 schlagen paarweise mit 9000 Euronen zu Buche. Ihre kleineren Schwestern, die auf den entzückenden Namen R 300 getauft wurden und der Kategorie „Regalboxen“ angehören, gehen für 6500 Euro über den Ladentisch des Fachhändlers.
Alu macht schön und einzigartig
Sie dürfen an dieser Stelle gern tief durchatmen, sich setzen und ein Glas Wasser trinken. Aber Sie müssen zugeben, dass die neuen T+A Talis-Lautsprecher einfach zu schön sind, um nicht wenigstens einen ausgiebigen Blick zu riskieren. Der Name Talis steht nach Angaben des Herstellers „seit fast 20 Jahren für außergewöhnlich gut klingende, fantastisch aussehende und einzigartig verarbeitete Lautsprecher aus massivem Aluminium“.
Dieses Material ermögliche Formgebungen, Oberflächen- und Design-Optionen, wie sie mit Holz nicht erreichbar seien. Durch den Einsatz aufwändiger Strangpressprofil-Werkzeuge sei die Konstruktion sehr stabiler Gehäuse realisierbar, die trotz ihrer schlanken und kompakten Form ein großes Nettovolumen ermöglichten.
Keine sichtbaren Schrauben
Damit lasse sich eine ausgezeichnete Basswiedergabe auch sehr tiefer Frequenzen bei absoluter Resonanzfreiheit erreichen. Die organisch geformte Schallwand ohne jede sichtbare Verschraubung begünstige ein perfektes Abstrahlverhalten im gesamten Mittel-Hochtonbereich.
Talis Lautsprecher von T+A seien ein Synonym für die perfekte Symbiose aus deutscher Ingenieurskunst, Design und Performance. Das Abstrahlverhalten herkömmlicher Mittel-Hochtonkombinationen ist, wie T+A mitteilt, sehr frequenzabhängig. Im unteren Frequenzbereich strahlten Mitteltöner sehr breit ab und bündelten dann zu höheren Frequenzen den Schall immer mehr. Analog sei dies auch bei Hochtönern der Fall.
Vom Springen des Klangbildes
Bei der Übernahmefrequenz zwischen Mittel- und Hochton erfolge dann ein drastischer Sprung zwischen starker Bündelung des Mitteltöners und zu breiter Abstrahlung des Hochtöners. Die führe zu einem Springen des Klangbildes und deutlicher Ungenauigkeit der räumlichen Abbildung.
T+A´s „Ultra Wide Range“ Hochtonkalotten hätten deshalb eine in die Schallwand eingefräste Schallführung (Waveguide) erhalten, die exakt so berechnet sei, dass auch im kritischen Übernahmebereich ein homogenes Abstrahlverhalten entstehe; Abbildung und Klangbild also stabil blieben.
Schmale Erscheinung
Die Standbox S 300 weist eine Breite von nur 21 und eine Höhe von 105 Zentimetern auf. Ihr massives, schweres Alu-Gehäuse, High-End Lautsprecherchassis und Frequenzweichen stehen für ein offenes, unverfälschtes Klangbild mit großer Dynamik und überzeugendem Bass. Zwei High-End-Tieftöner erweisen sich darüber hinaus als äußerst pegelfest. Der Mitteltöner beherrscht den gesamten Vokalbereich und klingt lebendig und natürlich.
Die neue Super-Hochton Kalotte ist luftig, schnell, dynamisch und ohne Härte oder Schärfe. Für eine perfekte Basswiedergabe ist es entscheidend, dass die Lautsprecher fest, resonanzfrei und sicher stehen und von der Standfläche entkoppelt werden. Deshalb hat T+A ein neues Spikekonzept entwickelt. Die schweren Teile werden aus massivem Edelstahl gedreht, sind zerlegbar und haben entweder einen spitzen Metallkegel oder eine Gleitfläche aus Kunststoff für empfindliche Böden.
Die riesige Kleine
Kommen wir zur „kleinen“ R 300, die sich als kompakter 2-Weg Regalmonitor präsentiert. Obwohl nur 21 Zentimeter breit und lediglich 37 Zentimeter hoch klingt sie wie wesentlich größere Lautsprecher. Ihre High End Chassis basieren auf der Technologie der großen Schwester S 300, wobei das Tieftonchassis in seinen Parametern auf das Zweiweg Prinzip und das kleine Gehäuse optimiert wurde.
Die Basswiedergabe, versichert T+A, sei phänomenal: „Es ist kein Lautsprecher bekannt, der aus einem so kompakten Gehäuse einen derartig präzisen, tiefen und natürlichen Bass holt“. Die R 300 könne sowohl im Regal, als auch auf dem optional erhältlichen Standfuß LS 300 verwendet werden.
Verzwickte Rechnung
Wobei sich spätestens jetzt gründliches Nachdenken geradezu aufdrängt, weil ein Paar dieser Exemplare 2000 Euro kostet. 6500 + 2000 Euro = 8500 Euro. Zwei S 300 kosten also lediglich 500 Euro mehr! Wäre es deshalb nicht besser… Tut mir leid. Das müssen Sie selbst entscheiden. Zurück zur Regalbox. Deren High-End-Tieftöner verfügt über Hochleistungsmagnetsysteme und kann dank der 3-fach Sicke extrem lange Hübe ausführen.
So gelingt es, mit versteiften Membranen einen tiefen, druckvollen und pegelfesten Bass erzeugen. Die „Ultra Wide Range“ Hochtonkalotte befindet sich im Zentrum eines Waveguides, dessen Form genau berechnet wurde und aus der massiven Aluminiumschallwand ausgefräst wird. Das Klangbild wird als transparent, verfärbungsfrei, offen und überraschend voluminös beschrieben. Bleibt die Qual der Wahl.
Lieber Udo, es sind zwar noch ein paar Tage bis 2018 und einiges wirst Du noch schreiben, ich bedanke mich jetzt schon mal für ein
Jahr hervorragender „Unterhaltung“. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch! Beste Grüße, Ralf.
Das ist aber sehr nett von Dir, Ralf!
Ehrlich gesagt, bin ich leicht geplättet, denn Zuschriften wie diese sind selten.
Vielen herzlichen Dank und natürlich auch Dir nur das Beste für 2018!
Ich strenge mich an!
Udo