Die Zeitschrift „video“ bittet ihre Leser einmal im Jahr zur Abstimmung. Neben den Geräten des Jahres werden auch die Favoriten der Redaktion gekürt. Bei der Preisverleihung am 28. Juni in München erhielt „The Wall“, eine Heimkino-Realisation des HiFi Forums Baiersdorf, die in der Ausgabe 7/2018 vorgestellt wurde, den Titel „Wohnkino des Jahres“.
Heiko Neundörfer, Geschäftsführer des HiFi Forums: „Über die Auszeichnung eines unserer anspruchsvollsten Projekte zum Wohnkino des Jahres freuen wir uns sehr. Sie stellt unsere Kompetenz unter Beweis und zeigt, dass ein Heimkino nicht zwangsläufig im Keller versteckt werden muss“.
Diffus formulierter Auftrag
Eine etwas verwirrende Aussage des Chefs, denn selbst astreine Kellerkinos der Franken sind eher Schatzkästlein denn Schandflecken in jeder Art von Behausung. Vielleicht war der Auftrag, „in einer 200 Quadratmeter großen Penthouse-Wohnung ein Heimkino zu schaffen, das auch audiophilen Anforderungen gerecht wird ohne den Wohnwert zu schmälern“, einfach unglücklich formuliert.
Neundörfers Team nahm die Herausforderung gelassen an, verstieß sozusagen gegen die diffuse Aufforderung und wertete den Wohnbereich enorm auf. „Produkte von der Stange lassen meist keine individuelle Konfiguration zu. Dies gilt für Möbel ebenso wie für HiFi- und Heimkino-Komponenten. Genau hier setzt unsere Lösung an“, merkte der Geschäftsführer an.
Zwei Schrankwände bilden „The Wall“
Herzstück von „The Wall“ ist – oh Wunder! – eine Wand. Genauer gesagt sind es zwei Schrankwände, die den 60 Quadratmeter großen Wohn-/Essbereich des Penthouses geschickt aufteilen. „The Wall“ ist zugleich die Schaltzentrale, die der gesamten Technik Platz bietet. Trotz der Trennung bleiben die einzelnen Funktionseinheiten offen und sind multifunktional, denn die Raumteiler reichen nicht bis ganz an die Decke.
Die Seite der einen Schrankwand ist mit einem 75 Zoll Samsung-TV für das Heimkino bestückt, während die Rückseite dieses Elements die bequeme Ledersitzbank als Zentrum des Küchenbereichs beherbergt. Die andere Schrankwand fasst zum einen die verdeckt eingebauten Lautsprecher für die rückwertige Kino-Beschallung, zum anderen die Platten- und Disc-Sammlung. Zudem wirkt diese Maßanfertigung als Akustik-Diffusor, der für die gleichmäßige Verteilung der Reflexionen sorgt.
Nur edle „Bausteine“
Die Elektronik stammt überwiegend von Primare. Der BD32 MKII fungiert als Blu ray-Zuspieler, der A 30.7 als 7-Kanal-Endverstärker und der R32 als AV-Vorverstärker/-Decoder. Was die Einbau-Lautsprecher anbelangt, entschied man sich für Bowers & Wilkins. Die Diamond-Modelle CWM 8.3 D beschallen die Front, CWM 8.5 D Boxen sorgen für den Surroundsound.
Subwoofer sind zwei ASW 610 XP S2, ebenfalls von B&W. Ergänzt wird die Anlage von einer Sonos Multiroom-Lösung. Sie versorgt die einzelnen Bereiche im Wohn- und Essbereich, die Küche, das Bad und die Terrasse. Damit lässt sich für jeden Bereich die optimale Beschallung realisieren.
Getrennte Zuständigkeiten
Die Realisierung des Projektes erforderte rund eineinhalb Jahre. Immens vorteilhaft und wichtig war die 3D-Planung. So konnten alle Anforderungen berücksichtigt und gleich visualisiert werden. Seitens der Auftraggeber kam eine ideale Aufgabenteilung hinzu: Der Mann steuerte die technischen Eckdaten bei, die Frau die Vorschläge für die stilvolle Integration.