So so. Jetzt gibt es also auch 4K-Beamer und schon faseln die Schreiberlinge von Ultra HDTV was von revolutionärer Technik, sagenhaften Bildern und traumhaften Fortschritten. Irgendwie logisch, dass die alles, was mit dem Adjektiv „hochauflösend“ beworben wird, sofort in den höchsten Tönen loben, nicht wahr? Man weiß ja, dass diese Knilche allesamt korrupt und bestechlich sind. Ganz bestimmt haben die Chefs von Konzernen der ganzen Bande schon längst so ein über 10000 Euro teures Ding in die Bude gestellt und ihnen dann diktiert, was sie in die Tastatur hacken müssen. Kennt „man“ doch…
Wer jetzt hämisch grinst und sich dieser kruden Verschwörungstaktik anschließt, darf diesen Artikel nicht weiterlesen! Aufhören! Sofort! Raus – und Tür zu! Wir wollen hier unsere Ruhe haben. Ich schreibe mir doch keinen Wolf für unbelehrbare Banausen! BANAUSEN, jawoll!
4K-Technik lässt mehr Nähe zu
Und ich mache auch keine Werbung für diesen oder jenen Beamer von diesem oder jenem Hersteller, sondern versuche anhand von Fakten die Vorzüge einer noch jungen Geräte-Generation zu erläutern. Die Frage aller Fragen lautet: wer profitiert auf welche Weise davon, wenn er sich für den Kauf eines 4K-Projektors entscheidet?
Vereinfacht ausgedrückt lautet die Antwort „derjenige, der mit normalen räumlichen Verhältnissen auskommen muss“. Also eigentlich jeder, der keinen Saal zur Verfügung hat oder eine Luxus-Villa bewohnt. Zur Anwendung kommt die alte Faustregel vom Betrachtungsabstand. Angenommen, ihr wollt eine drei Meter breite Leinwand verwenden, müsst ihr bei der Installation eines Full-HD-Beamers die Sitzgelegenheiten in einer Distanz von sechs bis acht Metern aufstellen.
Tut ihr das nicht, kommt kein rechtes Kino-Feeling auf. Das Bild wirkt unscharf, es „pixelt“ und nervt. Wird ein 4K-Beamer verwendet, sinkt der optimale Betrachtungsabstand um die Hälfte auf nur noch drei bis vier Meter. Der Zuschauer wird quasi mitten ins Geschehen verfrachtet. Genau wie bei Ultra-HD-TVs ist die vier Mal höhere Auflösung Trumpf, anders als bei Flatscreens sind aber wesentlich größere „Bilder“ möglich. Wie Matthias Walther-Richters von HIFI-Regler schreibt, kann ein 4K-Projektor das Bild auf etwas mehr als acht Millionen Pixeln darstellen. Auf jedem Einzelnen lasse sich eine andere optische Information reproduzieren. Zum Vergleich: ein Full-HD-Beamer schafft nur circa zwei Millionen Bildinformationen.
Vier Mal mehr Pixel machen das Bild analog
Da schon seit Jahren viele Kinofilme in 4K produziert werden und Full-HD-Projektoren nicht wenige Details der Aufzeichnungen „schlucken“ wird der Vorsprung der neuen Technik kontinuierlich größer. Absurderweise gerade wegen der Projektion von vier Mal mehr Pixeln wirkt das Bild ruhiger, im besten Sinne „analoger“. Pixelstrukturen bei digitaler Filmwiedergabe sind für das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmbar.
Unser Leser Jupprider hat bei einem Artikel über 4K-Beamer angemerkt, dass eine geniale technische „Zwischenlösung“ die Anschaffungspreise deutlich drücken wird. Womit ich nicht umhin komme, an dieser Stelle doch noch einen Hersteller zu nennen: Epson. Deren neue Heimkino Beamer werden dank ihrer neuen Eigenschaften schon jetzt als IFA Highlights gehandelt. Obwohl sie keine „reinrassigen“ 4K-Geräte sind, sondern eher „Zwitter“.
Bei den Modellen TW9300W, TW9300 und TW7300 sorgt die hauseigene 4K-Enhancement Technologie durch das Verschieben der LCD Panels für eine abgespeckte 4K-Darstellung ohne spezifisches 4K-Panel. Die Bildqualität soll deutlich besser als die eines normalen Full HD Beamers, natürlich aber nicht identisch mit der eines 4K-Projektors sein. Ob und wie sich die Epsons in Sachen Betrachtungsabstand von ihren großen 4K-Brüdern unterscheiden, wird sich zeigen. Die Preise für die ab September erhältlichen Geräte werden bei 2500 bis 3500 Euro liegen.
Laserlicht wird LCD und DLP verdrängen
Zusammen mit den ultrahoch auflösenden Beamern etabliert sich allem Anschein nach auch eine neue Lampen-Technologie auf dem Markt. Die Laserlicht-Systeme dürften es – Massenproduktion vorausgesetzt – nicht schwer haben, LCD- oder DLP-Projektoren vom Markt zu verdrängen. Lasertechnologie in der Projektion bringt höchste Bildqualität und einen geringeren Wartungsaufwand mit sich. Während DLP-Lampen im Schnitt 5000 Stunden halten und LCD-Leuchtmittel bereits nach 2000 Stunden nur noch müde flackern, hält die Laserlichtquelle bis zu 30000 Stunden! Sie beansprucht keine Aufwärmzeit, sondern ist bereits nach 20 Sekunden startklar und liefert weißes oder farbiges Licht in gleicher Intensität.
Der Vorteil der LCD-Projektoren zeigte sich bis dato vor allem in den feinen Abstufungen von hellen und dunklen Farbtönen, ohne dass irgendwelche Artefakte gebildet wurden. Jedoch war das Schwarz nicht so stark und satt wie bei den DLP-Projektoren, bei denen mehrere Millionen kleine Spiegel das Bild auf die Leinwand projizieren. Ein Farbfilterrad, welches in den Lichtweg gestellt wird, teilt bei so genannten Single-Chip-DLP-Beamern das Licht in die Grundfarben auf, welche nacheinander auf die Leinwand transportiert werden. Die Mischung der Farben wird sodann vom Auge, beziehungsweise dem Gehirn des Zuschauers übernommen.
„Ganz bestimmt haben die Chefs von Konzernen der ganzen Bande schon längst so ein über 10000 Euro teures Ding in die Bude gestellt und ihnen dann diktiert, was sie in die Tastatur hacken müssen. Kennt „man“ doch…“
Wohl kaum. Bevort euch jemand 10 Kiloeuronen für Schleichwerbung „spendet“, müsst ihr denen schon mehr als ne handvoll Leser nachweisen ,-)
Umso mehr freuen wir uns natürlich, Dich, lieber Motzepeter, in unserem erlesenen Kreis begrüßen zu dürfen. Aus Deinen Zeilen spricht reiche Erfahrung und exakte Kenntnis der Szene, was uns kleinen Schreiberlingen gewaltig imponiert. Wie ist denn das eigentlich „da oben“ bei euch? Ihr bescheinigt irgendwelchen Bossen, dass ihr soundsoviele Leser habt, dann fährt am nächsten Tag eine dicke schwarze Limousine vor und dezent gewandete Lakaien schleppen große Kartons in eure Redaktions-Gemächer, um euch zu bespaßen oder wie? Kriegt ihr eigentlich immer Alles von Allen oder nur Einiges von Testsiegern? Und welcher Konzernchef bestimmt eigentlich, wer Testsieger wird? Oder bestecht ihr erst Konzernchefs, damit die dann das liefern, was ihr euch gerade wünscht? Wenn jetzt – sagen wir mal – Sony und Panasonic euch ihre neuesten Geräte aufdrängen und ihr einfach Sony zum Testsieger macht, weil ihr gerade Lust darauf habt, kommen dann ein paar Tage später finstere Panasonic-Yakuza und versohlen euch den Hintern? Was macht ihr mit den tausenden Geräten, die ihr nicht mehr brauchen könnt? Verscherbelt ihr die im Anzeigenteil und macht dann richtig Party? Oh Mann! Ihr habt es vielleicht gut!
Was sind denn DLP Lampen?
Hallo Anonymus!
„Digital Light Processing“ – abgekürzt DLP – ist eine relativ junge Technik, die von Texas Instruments entwickelt wurde und mit Lichtreflektion arbeitet. Im Herzen eines jeden DLP-Projektors befindet sich das „Digital Mirror Device“ (DMD) auf dessen Platine tausende kleiner Spiegel sitzen, die sich unter Spannung einzeln ansteuern lassen. Durch das Kippen der Spiegel wird festgelegt, ob das Licht Richtung Leinwand reflektiert wird oder nicht. Die Licht-Ausbeute von DLP-Projektoren ist wesentlich höher als bei LCD-Geräten, die Lebensdauer bei Modellen der neuesten Generation ebenfalls. 20.000 statt 4000 Stunden.
Hallo,
die Technik DLP / LCD ist mir bekannt. Habe selbst einen DLP LED Beamer. Nur der Satz oben „Während DLP-Lampen im Schnitt 5000 Stunden halten und LCD-Leuchtmittel bereits nach 2000 Stunden nur noch müde flackern“ ???
In beiden (DLP/LCD) ist doch der gleiche Lampentyp (UHP). Bis natürlich auf die neuen LED/Laser Beamer.
Was genau der Grund für die unterschiedliche „Lebensdauer“ von LCD und DLP-Lampen ist, konnte ich nicht eruieren. Auf jeden Fall wird das Thema in vielen Foren angesprochen und diskutiert. Nirgends wird behauptet, dass DLP-Lampen nicht tatsächlich länger halten. Dieser Fakt ist nebenbei auch das Haupt-Argument bei Verkaufsgesprächen. Tut mir leid, dass ich nicht exakter antworten kann.