Die Messehallen und die Räume rund um die Atrien in den oberen Etagen des Münchner MOC waren vom 9. bis 12. Mai komplett belegt und der Besucherandrang enorm. Die 38. HIGH END mit 551 Ausstellern aus 42 Ländern zählte erneut zu den Höhepunkten der Branche. Mehr als 21.000 Besucher, die aus aller Welt anreisten, um sich über die Produkte und Trends der Audiobranche zu informieren, zeichneten für einen „Aufwärtstrend“ verantwortlich. Im Vorjahr registrierte man „nur“ knapp 20.000 zahlende Gäste.
Die Zahl der ausstellenden Unternehmen wuchs um 3,8 Prozent. Sie kamen aus 42 verschiedenen Nationen. Am stärksten vertreten waren die USA, Großbritannien, Italien, Frankreich, Japan, Dänemark, die Schweiz und China.
Die Mischung macht´s
Nach Meinung der Veranstalter ist es die Mischung aus Musikvorführungen, dem Schaulaufen edelster Gerätschaften, Workshops und spannenden Vorträgen, welche die HIGH END schon seit Jahrzehnten ausmacht. Eine absolute Neuheit war die Initiative „SoundsClever“ der High End Society. Komplett spielfähige Audio-Systeme, die eine außergewöhnliche klangliche Performance für weniger als 5000 Euro boten, stießen auf reges Interesse.
Diesjähriger Markenbotschafter und besonderer Gast war Steven Wilson. Die Messebesucher konnten den britischen Ausnahmemusiker live bei einer Autogrammstunde erleben und dort seine Special-Edition „Home Invasion – In Concert of the Royal Albert Hall“ als 5er-Vinyl-Box handsigniert erwerben. Der Andrang war riesig; die Schlange vor dem Autogrammtisch wollte kein Ende nehmen. Umringt von seiner internationalen Fangemeinde nahm sich Prog-Rocker Wilson auch für das eine oder andere Selfie und einen kompletten Rundgang über die Messe Zeit.
„Musik grenzenlos“
Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung der Ehrenpreise für die Münchner Musikproduzentin Eva Mair-Holmes sowie den Musiker und Grafikdesigner Klaus Voormann. Die Jury vom Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (PdSK e.V.) hatte beide gekürt. Während dieser Veranstaltung wurden ihre Tonträger auf einer hochwertigen High-End-Anlage abgespielt. Direkt im Anschluss fand eine Video-Pressekonferenz mit Jennifer Warnes statt. Die Grammy- und Oscar-Gewinnerin stellte ihr neues Album „Another Time Another Place“ vor und stand Journalisten per Live-Schaltung aus dem sonnigen Kalifornien Rede und Antwort.
Von vielen Liebhabern sehnsüchtig erwartet, fanden auch in diesem Jahr wieder Musik-Vorführungen der Reihe „Musik grenzenlos“ statt. Dort war am Samstagnachmittag der Hornist und Echopreisträger Felix Klieser zu Gast. Im Gepäck hatte er sein neues Album mit sämtlichen Hornkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart – natürlich auch auf Vinyl. Der Musiker, der ohne Arme geboren wurde, ließ es sich nicht nehmen, live zu spielen und die Besucher mit spontanen Interpretationen zu verzaubern.
Studio in Schiffscontainern
Ein weiteres Glanzlicht auf der HIGH END war das Dynaudio Unheard Studio. Der dänische Lautsprecherspezialist Dynaudio und die Veranstalter der Messe boten Musikkünstlern die einmalige Gelegenheit zum großen Durchbruch. Beim Dynaudio Unheard Studio handelt es sich um eine hochmoderne Aufnahmeanlage – verbaut in Schiffscontainern und mit Einsatz neuster Technologien. Durch die komplett verglaste Seitenfront konnten die Besucher zuschauen und bekamen dank einer leistungsstarken Front-of-House Installation auch jeden Ton mit.
Das High End Kolleg lud zum Lernen und Nachmachen ein. Viele hochkarätige Referenten berichteten über ausgewählte Themen. Zu den besucherstärksten Themenschwerpunkten zählten die Vorträge von LowBeats „Hifi online vergleichen – der virtuelle Hörraum“, „Lautsprecher besser aufstellen – den Raum verstehen“ von Dynaudio oder der Vortrag des erfolgreichen Youtubers Hans Beekhuyzen „A simple two step approach on loudspeaker placement“.