Anspruchsvolle HiFi-Fans kann man in zwei Lager aufteilen. Auf der einen Seite die Traditionalisten, die der qualitativ hochwertigen Verkabelung ihrer Anlage viel Beachtung beimessen, weil sie aufgrund jahrelanger Erfahrung fest davon überzeugt sind, dass nur hochwertige physische Signalleiter wirklich alles aus Verstärkern, Receivern und Boxen heraus kitzeln.
Auf der anderen Seite die Modernisten, welche ihre Schallwandler möglichst „drahtlos“ direkt von Mobilgeräten ansteuern und bequem bedienen wollen, ohne auf audiophile Genüsse verzichten zu müssen. Das neue kabellose Lautsprechersystem DALI Callisto wurde nach Herstellerangaben entwickelt, um eine Brücke zwischen klassischem HiFi und den neuen, cleveren und innovativen Technologien zu schlagen.
Eine veränderte HiFi-Welt
Mit dem Downloaden und Streamen von Musik und Filmen hat sich die HiFi-Welt dramatisch verändert. Millionen von Musiktiteln lassen sich heute mühelos per Fingertipp abrufen. Große, über aufwändige Kabel oder auch lediglich mit „Beipack-Strippen“ miteinander verwobene Audiogeräte werden in immer weniger modernen Wohnräumen geduldet.
Die kabellosen Boxen DALI Callisto 1 und 6 verbinden sich über eine 24 Bit/ 96 kHz-Funkstrecke mit der zentralen Komponente des Systems, dem DALI Sound Hub. Dieser verfügt über eine ganze Reihe von Eingängen mit automatischer Signalerkennung: Bluetooth, optisch und Koax digital, analog oder USB. Anmerkung: ganz kabellos sind die aktiven Lautsprecher natürlich nicht. Denn ihre eingebauten Verstärker benötigen schließlich Strom – und der schwebt bekanntlich nicht aus der Steckdose.
„Eigene Fertigung erforderlich“
Das Bluetooth-Modul sei so empfindlich, dass es selbst dann die Verbindung zum Quellgerät aufrecht erhalte, wenn der Hub in einem Regal oder Schrank stehe – behauptet DALI. Das gesamte Lautsprechersystem habe man „im Hause“ entwickelt.
„Unsere hohen Ansprüche an eine optimale Qualitätskontrolle, geringe Toleranzen und eine exzellente Klangqualität erfordern es zudem, manche Produkte direkt in der eigenen Fabrik zu fertigen“, heißt es in der Pressemeldung weiter.
Nichts für konventionelle Passiv-Boxen
Auf diese Weise seien neue Tiefton- und Hochtonchassis entstanden, die hervorragend mit den integrierten Verstärkern harmonieren. DALI: „Da wir den gesamten Signalweg kontrollieren können, wurden die Chassis eigens für das Callisto System optimiert und lassen sich in konventionellen passiven Lautsprechern nicht verwenden“.
Die Tiefmitteltöner verfügen über 165 Millimeter große Holzfasermembranen mit SMC Magnetantrieb, während die Hybrid-Hochtonmodule in beiden Modellen mit einer ultraleichten 29 Millimeter-Gewebekalotte und einem Hochtonbändchen bestückt sind.
Bislang nicht realisierbar
Der kräftige, direkt mit den Chassis verbundene Class D-Zweikanalverstärker leistet 300 Watt und liefert – so Dali – „ein ausgesprochen transparentes, detailreiches, harmonisches und gut getimtes Klangbild, wie man es zu diesem Preis bislang nicht realisieren konnte“. Welcher Preis eigentlich? Auf konkrete Nachfrage teilte man uns mit, dass die Unverbindlichen Preisempfehlungen für die Callisto-Systeme „leider noch nicht vorliegen“.
Immer die gleiche Leier, das ist ärgerlich. Wenn den Dänen jetzt noch keine detaillierten Kalkulationen vorliegen, dann Gute Nacht! Denn wie das Unternehmen weiter mitteilt, startet man mit der Markteinführung der Callisto-Serie eine weltweite Kooperation mit dem kanadischen Audiospezialisten Lenbrook International. Dessen hochauflösendes BluOS Multiroom-System ermögliche in Verbindung mit drahtlosen Lautsprechern und einem WLAN-Netzwerk eine bequem per App steuerbare HD-Musikwiedergabe.
Weltpremiere auf der IFA
Das DALI Callisto Musiksystem erlebt auf der IFA 2017 in Berlin (1. bis 6. September) seine Weltpremiere. Der Messestand des Herstellers hat die Nummer 203 und befindet sich in Halle 1.2. DALI ist übrigens die Abkürzung für „Danish Audiophile Loudspeaker Industries“. Die Firmenzentrale liegt in Nørager, einem kleinen Ort im Norden Jütlands, 50 Kilometer südlich von Aalborg.
Das 1983 gegründete Unternehmen beschäftigt heute mehr als hundert Mitarbeiter, die sämtliche Boxen in Dänemark entwickeln und mit wenigen Ausnahmen auch dort fertigen.