„Endlich“ ist sie in den Lagern der Fachhändler und Verkäufer angekommen und kann jetzt unter Beweis stellen, dass die vielen Vorschuss-Lorbeeren diverser Magazine für eine „immersive Soundbar“ berechtigt waren: Die LG SJ9.

Media Markt und Saturn buhlen mit einem Preis von 999 Euro (plus 4.99 Euro Versand) um Käufer, HiFi im Hinterhof verlangt nur 989 Euro und versendet kostenlos. Trotzdem ein stolzer Preis für einen dezent gestylten Dolby-Atmos-Klangriegel mit obligatorischem aktivem Subwoofer, oder?

Flach, dezent und edel

Bei 5,8 Zentimetern von „Höhe“ zu sprechen, ist schon gewagt – dafür vermitteln abgerundete Ecken und silbern glänzender Lack einen vornehmen Eindruck. Der beinahe quadratische, aktive „Brummtopf“ lässt sich (fast) kabellos irgendwo im Raum platzieren, denn eine Steckdose braucht er natürlich schon.

Anschlussfreudig ist die LG SJ9 durchaus! Man findet HDMI In/Out ARC, Toslink und Aux-In sowie eine LAN-Buchse auf der Rückseite. Gesteuert wird das System über eine kleine Fernbedienung. Alternativ lässt sich die MusicFlow App verwenden. Die 5.1.2 Soundbar versteht sich auf Hi-Res Audiodateien bis 24bit/192 kHz.

Ultra HD und HDR werden durchgeschleift

Doch der koreanische Klangbalken kann mehr, als nur gut klingen, wie Antonia Laier in der Zeitschrift Audio so treffend schrieb. Am HDCP 2.2-HDMI-Eingang nimmt die LG Signale in Ultra HD mit erhöhtem Kontrastumfang High Dynamic Range entgegen und schleift diese verlustfrei zum Fernseher durch.

Weitere Speaker der LG Multiroom Familie lassen sich beispielsweise als „physische“ Surround-Schallquellen problemlos über die MusicFlow-App integrieren. Im Netzwerk stehen zudem zahlreiche Streaming-Services einschließlich Google Chromecast zur Verfügung. Bluetooth rundet die Wireless-Funktionen ab.

Bei zu viel „Volume“ wird´s problematisch

Und wie klingt der filigrane Balken? Bei „normalen“ und etwas höheren Lautstärken überraschend gut, sehr detailreich und räumlich. Entsprechendes mit Dolby-Atmos-Tonspuren versehenes Filmmaterial vorausgesetzt, zieht das LG-System den Zuschauer förmlich ins Geschehen und auch im Tiefton-Bereich grummelt es ordentlich.

Überfordert ist die SJ9 in überdurchschnittlich großen Räumen – zu viel „Volume“ quittieren die Verstärker mit kreischenden Höhen, die als Vorwarnung von Clipping (=Endstufen-Infarkt) ernst genommen werden sollten. Alles in allem: Dolby-Atmos „light“.

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