Die HDR10+ Technologie wird durch ihre Verbreitung in weiteren Marktsegmenten immer attraktiver. Es scheint, als hätten Wettbewerber im „Systemkampf“ Doby Vision vs. HDR10+ die ganz harten Bandagen angelegt.
Zum Segen der Verbraucher übrigens. Denn mit einem Wettrüsten hat das nicht einmal im weitesten Sinne zu tun. Anstatt ihr eigenes Süppchen zu kochen, ziehen vielmehr immer mehr Nationen an einem Strang. Ganz aktuell China und Russland.
Das HDR10+ Ökosystem
45 Branchenpartner engagieren sich mittlerweile innerhalb des HDR10+ Ökosystems. In China wird zurzeit eine neue Zertifizierungsstelle für das Logoprogramm geschaffen. Die neuen Partnerschaften beziehen sich auf Unternehmen aus den Bereichen Online-Streaming, Inhaltsanbieter und Chipproduktion.
Der europäische Streaming-Dienst Rakuten TV wird ab der ersten Jahreshälfte 2019 HDR10+ Inhalte anbieten. MEGOGO, einer der größten OTT/VOD-Dienste in der GUS und in Osteuropa, schließt derzeit den HDR10+ Lizenzierungsprozess ab.
Erste Serien in Russland
ARSPRO ist ein Produktionsstudio mit Sitz in Moskau, das HDR10+ ebenfalls implementiert hat und damit dynamische Metadaten für Videoinhalte verwendet. Das Remastering erster Programminhalte in HDR10+ ist bereits erfolgreich abgeschlossen.
Anfang Dezember präsentierte der russische OTT/VOD-Dienst ivi Samsung Smart TV Nutzern in Russland und der GUS-Region erstmals fünf europäische Serien in HDR10+
Portfolio soll erweitert werden
„Wir arbeiten kontinuierlich daran, das Fernseherlebnis zu verbessern. Und wir sind stolz, der erste russische Dienst zu sein, der die Möglichkeiten von Samsung QLED in dieser Form nutzt. Wir planen, unser HDR10+-Portfolio zu erweitern“, sagt Irina Grandel, Business Development Director bei ivi.
Samsung setzt auch auf Partnerschaften mit großen Herstellern von Smartphone-Komponenten. Der US-amerikanische Halbleiter- und Telekommunikationsgerätehersteller Qualcomm gab als Mitglied der HDR10+ Allianz kürzlich bekannt, dass der neue Chipsatz Snapdragon 855 HDR10+ unterstützt.
Neues Zentrum wird gebaut
Arm, eines von Großbritanniens innovationsführendes Unternehmen für mobile Technologien, hat schon mit Samsung System LSI zusammengearbeitet und wird sich dem HDR10+ Netzwerk anschließen.
Darüber hinaus plant Samsung in Zusammenarbeit mit TIRT den Bau eines neuen HDR10+ Zentrums in China. TIRT ist ein nationales Prüf- und Überwachungszentrum für chinesische Unterhaltungselektronik.
„Zunehmende Bedeutung“
Das Zentrum soll TV-Herstellern wie Hisense, TCL oder Konka den Zugang zum Zertifizierungsverfahren erleichtern und damit den Ausbau des HDR10+ Ökosystems beschleunigen. Derartige Zentren gibt es bislang in Korea, Japan und den USA.
„Mit der zunehmenden Relevanz und Wahrnehmung von HDR auf Konsumentenseite gewinnt das HDR10+ Format von Samsung zunehmend an Bedeutung“, freut sich Hyogun Lee, Executive Vice President des Visual Display Business bei Samsung Electronics.
Gemeinsamer Start mit Amazon Prime Video
Im vergangenen Juni startete Samsung gemeinsam mit 20th Century Fox und Panasonic das HDR10+ Zertifizierungs- und Logo-Programm. 2017 wurde außerdem der Premium-Video-Streaming-Service gemeinsam mit Amazon gestartet, der 4K-Videos (UHD) in HDR10+ bereitstellt.
Heuer integrierte Amazon den HDR10+ Support in den Amazon Fire TV Stick 4K, der seit Oktober erhältlich ist. Ein weiterer HDR10+ Partner, Warner Bros. Home Entertainment, hat bisher über siebzig HDR10+ kompatible Titel produziert und plant, den Zuschauern bis Anfang 2019 mehr als hundert Titel für den digitalen Vertrieb zur Verfügung zu stellen.