Effizientere Komprimierung von Ultra HD-Inhalten mit HEVC
Digitale Videokomprimierung wird heutzutage in allen Bereichen des Fernsehens und bei Internetvideos verwendet, um die Datenmenge bei der Übertragung von Bildsignalen zu verringern. Würde man keine Komprimierung anwenden, wäre die Datenmenge eines Films so hoch, dass kein vernünftiger Transport über Satellit, Kabel oder Internet möglich wäre. Auch für die Komprimierung von Audiodaten gibt es Standards, dort sind MP3 und Dolby Digital die wohl bekanntesten.
HEVC, oder auch HEVC/H.265, ist einer der neusten Videokomprimierungsstandards (auch Codec genannt).
Die eigentliche Ultra-HD Auflösung selbst ist erstmal unabhängig von Komprimierungsstandards wie HEVC. Es gibt bereits jetzt 4K-Videos, die mit dem H.264 Standard codiert worden sind. Auch professionelle Kameras arbeiten mit dieser hohen Auflösung.
Allerdings ist die Übertragung des Videomaterials in Ultra-HD Auflösung sehr teuer, da man für IPTV oder Satellitenfernsehen eine viel höhere Übertragungsbandbreite benötigt. Genau diesen Flaschenhals versucht HEVC durch die effizientere Komprimierung zu eliminieren. Trotzdem wird es 4K-Angebote geben, die noch nicht auf HEVC basieren. Denn der Druck der Fernsehanbieter ist enorm, die neuen Ultra-HD Geräte für Konsumenten schmackhaft zu machen.
Die Vorteile des HEVC Codecs
Die effizientere Komprimierung von HEVC gegenüber bisherigen Komprimierungsstandards erlaubt drei unterschiedliche Sichtweisen der Vorteile:
- Übertragung eines Videos in besserer visueller Bildqualität oder höherer Bildauflösung bei gleicher Datenmenge.
- Verringerung der Datenmenge für die Übertragung eines Videos mit gleicher visueller Bildqualität.
- Mehr Videoangebote trotz gleichbleibender Übertragungskosten oder Internetbandbreite.
Welcher der drei Fälle zum Tragen kommt, hängt vom Fernsehanbieter bzw. Internetvideo-Provider ab. Allerdings kann man leicht erkennen, dass der Anwender, also der Video-Konsument, in allen drei Fällen am meisten von der effizienteren Komprimierung des HEVC-Standards profitiert.
HEVC wird dort zuerst eingesetzt, wo der Anbieter Kontrolle über den Sender, das Streaming und die Endgeräte hat. Das findet man bei Anbietern wie Netflix, Multi-Service Internet Provider mit eigener Receiverbox oder auch in geschlossenen Videokonferenzsystemen. Auch DVB-T kann von HEVC enorm profitieren, sobald passende Endgeräte oder Software das neue Videoformat unterstützen. Herkömmliches Kabelfernsehen wird den neuen Standard als letztes übernehmen, da hier durch die hohen Datenraten des Kabels HEVC die wenigsten Vorteile bietet.
Weitere Informationen: mainconcept.com
Über den Autor
Thomas Kramer
Vice President Product Management, Rovi Corporation
Thomas Kramer ist Vice President of Product Management für die MainConcept- Lösungen von Rovi, die Rovi’s MainConcept Codec SDK für den H.265/High Efficiency Video Codec (HEVC) beinhalten.
Thomas begann seine Tätigkeit bei Rovi mit der Übernahme von Sonic Solutions, wo er als Vice President Product Management für die MainConcept-Produkte zuständig war. In dieser Position führte Thomas sowohl das Produkt-Team als auch den Kundenservice und die Qualitätssicherung und war für die Vermarktung kommerzieller Codec-Lizenzierung für Consumer-Produkte verantwortlich.
Im Juni 2004 begann er als Software Ingenieur bei MainConcept und war dort für die Entwicklung von Codecs zuständig und verantwortete als Manager Application Engineering den Kundenservice und die Produktlinie. Zuvor hat er elf Jahre lang als Freelancer gearbeitet. In dieser Zeit leitete er eine Vielzahl von Entwicklungsprojekten in den Bereichen Software, Banken und Archivierung.
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