Blackmagic Design? Ist das nicht ein Unternehmen mit Niederlassungen in den USA, Großbritannien, Japan, Singapur und Australien? Dass die „irgendwas mit Video“ machen, kriecht durch meine letzten noch verbliebenen intakten Synapsen.
Auf der Website macht Wissen dann „Aah“: Videobearbeitungsprodukte, Digitalfilmkameras, Farbkorrektursysteme, Videokonverter, Videomonitoringsysteme, Kreuzschienen, Live-Produktionsmischer, Discrekorder, Waveform-Monitore sowie Echtzeit-Filmscanner für die Kino-, Postproduktions- und Fernsehbranchen tragen das Markenzeichen.
Ein Emmy für DaVinci
Die mit einem Emmy™ ausgezeichneten DaVinci Farbkorrekturprodukte gelten seit 1984 als Vorreiter der Film- und Fernsehindustrie. Jetzt bringt Blackmagic Design die brandneue Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K auf den Markt. Dabei handelt sich nach Herstellerangaben um eine Digitalfilmkamera mit vollem 4/3-HDR-Sensor, dualen nativen ISO-Werten von bis zu 25.600 sowie einem Dynamikumfang von 13 Blendenstufen.
„Diese Kamera ist nicht mehr auf teure externe Aufzeichnungsgeräte angewiesen, da sie über einen neuen USB-C-Expansionsport verfügt, mit dem auf interne SD/UHS-II- und CFast-Rekorder oder aber direkt auf externe Speichermedien aufgezeichnet werden kann“. Au weia! Das klingt teuer. Nur 1369 Euro? Und sogar mit DaVinci Resolve-Studio-Software? Wo liegt der Hase im Pfeffer?
Ein Tausendsassa!?
So wenig Geld für eine Digitalfilmkamera, die eine native Auflösung von 4096 x 2160 aufweist und über einen MFT-Objektivanschluss sowie einen 5 Zoll großen Touchscreen-Monitor verfügt? Aufzeichnung in 10-Bit-ProRes und 12-Bit-RAW, 3D-LUTs, vier integrierte Mikrofone, ein Mini-XLR-Audioanschluss mit Phantomspeisung, kabellose Kamerasteuerung per Bluetooth, ein Ausgang für die HDMI-Bildkontrolle und vieles mehr klingen märchenhaft.
Blackmagic ist um große Sprüche nicht verlegen: „Mit der neuesten Farbverarbeitung von Blackmagic Design kreieren Benutzer Bilder, die jenen von DSLR-Kameras weit überlegen sind und sogar professionelle Digitalfilmkameras übertreffen, die Zehntausende kosten“.
„Unfassbar stabil“
Aus einer „in der Raumfahrt gängigen Carbon-Polykarbonat-Mischung“ hergestellt, sei das Gehäuse der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K „äußerst widerstandsfähig und leicht in einem“. Bei diesem Verbundwerkstoff handelt es sich um ein hochfestes, carbonfaserverstärktes Polymer. Dadurch werde die Konstruktion „unfassbar stabil“ – was, wie ich mir anzumerken erlaube, ein ebenso dehnbarer Begriff wie „leicht tragbar“ ist.
Als „handgehaltene Kamera“ (wie sonst?) verfüge das Gerät darüber hinaus über einen Multifunktionsgriff mit „logisch platzierten Tasten und Reglern“, die den „blitzschnellen Zugriff“ auf wichtigste Funktionen wie Aufnahmestart/-stopp, Standbilder, ISO, Verschlusswinkel, Blendenöffnung, Weißabgleich, Stromversorgung und mehr ermöglichten.
Neuer Extended Video-Modus
Mit Blackmagic Designs Farbverarbeitung der vierten Generation könnten Benutzer HDR-Aufnahmen neben dem Film- und Video-Modus jetzt auch im neuen Extended-Video-Modus erstellen. Dieser kombiniere die Bandbreite von Digitalfilm mit einer optimierten Videodatei. Aufgezeichnet wird direkt auf reguläre SD-Karten, schnellere UHS-II- oder CFast-2.0-Karten, entweder in ProRes oder RAW. Die Blackmagic Pocket schaffe in 4K bis zu 60 fps und in HD im gefensterten Modus bis zu 120 fps.
Der MFT-Objektivanschluss (Micro Four Thirds) ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher Objektivadapter. So haben Benutzer die Wahl zwischen PL-, C-, EF- und anderen Objektivtypen von Herstellern wie Canon, Nikon, Pentax, Leica oder Panavision.
Einfach tippen und wischen
Die Rückseite der Kamera dominiert der 5-Zoll-Touchscreen, der die Justierung von Einstellungen, das Hinzufügen von Metadaten und die Ansicht des Aufzeichnungsstatus mithilfe von einfachen Tipp- und Wischgesten erlaubt. Für den guten Ton sind vier integrierte Mikrofone mit extrem niedrigem Grundrauschen zuständig. Es gibt einen Mini-XLR-Eingang mit 48V-Phantomspeisung zum Anschluss von professionellen Ansteck- und Tonangelmikrofonen sowie eine 3,5mm-Stereoklinke. Das „Umherschleppen von separaten Aufzeichnungsgeräten“ werde deshalb überflüssig.
Die Kamera verwendet standardmäßige LP-E6-Akkus und kann über ein USB-C-Kabel aufgeladen oder über einen DC-Adapter mit Sperrmechanismus mit Strom versorgt werden. „Unsere ursprüngliche Blackmagic Pocket Cinema ist sehr beliebt. Schon länger wünschen sich Kunden eine 4K-Version“, sagt Grant Petty, CEO von Blackmagic Design. „Wir haben gut zugehört und ein Modell entwickelt, das unsere neuesten Innovationen und das Feedback von unseren Kunden zum Vorgängermodell vereint“.
Der Steckbrief der „Neuen“:
- 4/3-Sensor mit nativer Auflösung von 4096 x 2160
- Kompatibel mit Micro-Four-Thirds‑Objektiven
- Breiter Dynamikumfang mit 13 Blendenstufen
- Bis zu 25.600 ISO
- Multifunktionsgriff mit Schnellzugriff auf Aufnahmestart/-stopp, Standbilder, ISO, Verschlusswinkel, Blendenöffnung, Weißabgleich, Stromversorgung u.a
- Integrierte SD, UHS-II- und CFast-Karten‑Rekorder
- USB-C-Expansionsport direkt auf externe SSD- oder Flash‑Speichermedien
- Mit gängiger NLE-Software kompatible standardmäßige offene Dateiformate, darunter 10 Bit ProRes und 12 Bit RAW
- Vollumfänglicher HDMI-Ausgang
- Professioneller Mini-XLR-Eingang mit 48V-Phantomspeisung
- 3,5mm-Klinkenbuchse, Kopfhörerbuchse und 12V-DC-Anschluss mit Sperrmechanismus
- 5 Zoll LCD-Touchscreen
- Onscreen-Overlays inklusive Status, Histogramm, Focus Peaking und Transporttasten
- Aufzeichnung in 4K mit bis zu 60 fps sowie in HD mit bis zu 120 fps
- 3D-LUTs beim Monitoring und während der Aufnahme
- Blackmagic OS wie bei den Kameramodellen URSA Mini und URSA Broadcast
- Blackmagic Farbverarbeitung der vierten Generation
- Kamerafernsteuerung per Bluetooth
- Volle Lizenz für Schnitt, Farbkorrektur, VFX und Tonnachbearbeitung mit DaVinci Resolve Studio inbegriffen