Samsung lehnt sich weit aus dem Fenster: „Die Kinoleinwand und die traditionelle Projektionstechnik gehören womöglich bald der Vergangenheit an. Mit neun Millionen LED Pixel lässt der Samsung Cinema LED Screen eine riesige Fläche von 10,3 Metern Breite und 5,4 Metern Höhe leuchten“, heißt es in einer vor Optimismus strotzenden Presse-Mitteilung.
„Mit einer unglaublichen Farbbrillanz, Leuchtstärke und Schärfe steigert sich das Sehvergnügen im Kino noch einmal um Welten“, garantieren die Koreaner. Dazu komme ein neues Soundsystem mit sehr gutem Raumklang an jedem Platz. In Zürich feierte der Screen Europapremiere. Dank 3D-Einrichtung entstand dort zugleich das erste 3D-LED-Kino der Welt!
Bisher nur Prototypen
Die brandneue Technologie, verrät der Hersteller, gab es bisher nur als Prototyp in Seoul. Wir erinnern uns: dort fanden die Olympischen Winterspiele statt. Vor kurzem feierte das Samsung 3D LED Cinema, das bereits nach dem DCI (Digital Cinema Initiative)-Standard zertifiziert sei, Europapremiere.
Gemeinsam mit Samsung und der Zürcher Imaculix AG ließ Edouard Stöckli, Schweizer Unternehmer und Besitzer der Arena Cinemas, den europaweit ersten Cinema LED Screen in einem Saal im Kinokomplex Arena Sihlcity mitten im Herzen der Züricher Filmstadt installieren.
Beeindruckende schwarze Wand
Der 10,3 mal 5,4 Meter große Samsung Cinema LED Screen besteht aus 96 Einzelmodulen, die individuell ausgetauscht werden können. Durch den nahtlosen Einbau und die hochpräzise Kalibrierung entsteht der Eindruck einer soliden schwarzen Wand.
„True black“ mache den Kinosaal stockdunkel, da es keine Reflektionen gebe. Das besondere Format von 4.096 mal 2.160 Pixeln (4K ‘full’) erlaube die Darstellung der beiden üblichen Kinoformate ‘flat’ und ‘scope’ ohne die störenden dunkelgrauen Streifen. „Und ohne Projektionsstrahl ist schwarz auch wirklich tiefschwarz“, jubelt Samsung.
Zehn Mal stärker
Die Leuchtkraft des Cinema LED Screens sei zehn Mal stärker als bei herkömmlichen Kinoprojektoren. Dank LED-Technologie werde eine Lichtstärke von bis 500 nit erreicht – und dies bei reduziertem Stromverbrauch. Durch den hohen Kontrastumfang könnten Inhalte, die im High-Dynamic-Range (HDR)-Format produziert wurden, quasi reibungslos ausgespielt werden. Selbst bei sehr hellen Szenen bleibe die Farbbrillanz erhalten und in extrem dunklen Abschnitten seien noch alle Details zu erkennen.
Ebenfalls, so beteuern die Koreaner, können 3D-Filme damit voll zur Geltung kommen: „3D und LED – ein absolutes Novum der Kinowelt“. Die Audiospezialisten JBL und HARMAN liefern die zugehörige Sound-Technologie. Durch JBLs ‘Sculpted Surround’-System und den innovativen Verbau der Lautsprecher werde ein im Saal gleichmäßig verteilter, klarer und natürlicher Raumklang erreicht.
Optimale Zweitnutzung
Viele Schnittstellen, die man aus dem Professional-Screen-Bereich kennt, ermöglichen den Anschluss von externen Zuspielern für Information, Werbung, Präsentationen und Spiele. Auf die für Kinobetreiber immer wichtiger werdende Zweitnutzung sei der Samsung Cinema LED Screen deshalb optimal vorbereitet.
Klingt interessant, aber so eine Installation ist vermutlich 10-100x teurer als eine konventionelle Leinwand. Das wirft das Problem auf, wie man diese Installation gegen Vandalismus schützt, wie man die Bildfläche sauber hält usw.
Als Prototyp mag das funktionieren, weil es bei so einer Demo-Installation selten Vandalismus gibt, aber wenn so was in Serie geht und in die Kinos Einzug hält… na mal sehen.