Wenn Technics Geräten der Unterhaltungselektronik den Bezeichnungs-Zusatz ein „Grand Class“ spendiert, darf man getrost davon ausgehen, dass es sich um keinen billigen Werbegag handelt, sondern wahrhaftig viel Extra-Aufwand betrieben wurde, um diesem „Gütesiegel“ gerecht zu werden. Qualität kostet Geld, deshalb ist ein ungefährer Preis von 2000 Euro in Ordnung.

Der Stereo-Vollverstärker Grand Class SU-G700, ausgestattet mit JENO Engine (Jitter-Eliminierung und Noise-Shaping-Optimierung), LAPC (Load Adaptive Phase Calibration) und einem Audiotechnologiekonzept, das neue Maßstäbe im Bereich der unverfälschten Klangwiedergabe setzt, ist so ein Musterbeispiel.

Rezepte für Erfolg

Christian Möller beichtete: „Ich wollte den Hörraum gar nicht mehr verlassen, so viel Spaß bereitete mir dieser Verstärker im Hörtest“. Sie kennen Christian Möller nicht? Lassen Sie sich gesagt sein, dass es sich weder um einen Hinz oder Kunz, sondern um einen mit allen Wassern gewaschenen Redakteur der Zeitschrift Audio handelt – und diese Jungs geraten auf keinen Fall so schnell wie Otto Normalverbraucher in Verzückung!

Möller zeigte sich in der Ausgabe 06/2017 beeindruckt von ungezügelter Kraft und atemberaubenden Tempo. Technics erklärt, dass dieser Eindruck nicht zufällig entstand, sondern auf drei Tatsachen beruht: Erstens auf LAPC, einem Optimierungsalgorithmus, der eine automatische Anpassung an die Impedanz der Lautsprecher vornimmt.

Ein starkes elektronisches Herz

Die ideale Impulsreaktion wird per digitaler Signalverarbeitung korrigiert, indem die Frequenz-, Amplituden- und Phaseneigenschaften des Verstärkers bei angeschlossenen Lautsprechern gemessen werden. Diese neue Technologie ermöglicht einen glatten Frequenzgang.

Zweitens das Netzteil: Bei einem herkömmlichen Schaltnetzteil ändert sich die Schaltfrequenz bei Lastschwankungen, um die Einschaltzeit zu steuern und die Ausgangsspannung zu stabilisieren. Diese Fluktuation der Schaltfrequenz wirkt sich negativ auf die Klangqualität aus.

Bereit für hohe Ströme

Das elektronische Herz des SU-G700 senkt durch eine feste Schaltfrequenz den Rauschanteil auf ein Minimum. Rauschdämpfende Teile, zum Beispiel Kondensatoren, wurden sorgfältig ausgewählt, um ein Klangbild hoher Reinheit zu erreichen.

Drittens: integrierte Verstärker sind mit verschiedenen Schaltungen ausgestattet, die empfindliche Signale an den Eingängen oder hohe Ströme verarbeiten. Der SU-G700 basiert auf einem dreistufigen Aufbau, in dem die Schaltungsblöcke abhängig vom verarbeiteten Signalpegel getrennt sind. Hierdurch werden Interferenzen zwischen den Schaltungsblöcken vermieden.

Komplett digitale Signalverarbeitung

Die hohe Steifigkeit des Chassis unterdrückt zudem die Vibration elektrischer Bauteile und beugt damit Einbußen in der Klangqualität vor. Zur verlustfreien Übertragung der immensen Datenmenge hochauflösender Musikquellen an die Lautsprecher nutzt die Verstärkungsstufe des SU-G700 eine komplett digitale Signalverarbeitung, einschließlich einer JENO Engine, und folgt dabei dem Designkonzept der Technics Referenzsysteme.

Der SU-G700 verfügt über eine Jitter-Unterdrückungsschaltung, die Jitter über den gesamten hörbaren Frequenzbereich eliminiert. Zudem wird eine spezielle, hochpräzise PWM-Konvertierungsschaltung für die Pulsweitenmodulation genutzt, die maßgeblich zu einer erstklassigen Klangqualität beiträgt.

Platten aus Stahl und Alu

Durch die Optimierung von Faktoren wie Geschwindigkeit und Maß der Rauschformung können die in hochauflösenden Schallquellen enthaltenen Daten verlustfrei in PWM-Signale umgewandelt werden, ohne den Dynamikbereich zu beeinträchtigen.

Das extrem verwindungssteife Metall-Doppelchassis besteht aus einem mit Stahlplatten bestückten Innen- und Außenchassis, das Vibrationen sowie Rauschen reduziert, welche das Klangbild beeinträchtigen würden. Um schwere Bauteile und -gruppen tragen zu können und eine hohe Stabilität zu erzielen, besteht das Innenchassis aus einer 1,2 Millimeter dicken Stahlplatte.

Magische Pegelanzeigen

Die Unterseite des Gehäuses wurde aus einer zwei Millimeter starken Stahlplatte gefertigt. Dies verbessert die vibrationsdämpfenden Eigenschaften und senkt den Schwerpunkt. Die aus einer sieben Millimeter starken Aluminiumplatte gefertigte Front wirkt dem Einfluss elektromagnetischer Einstreuung entgegen.

Die zwei großen Pegelanzeigen an der Vorderseite spiegeln die Dynamik der Musik wider. Der Lautstärkeregler aus reinem Aluminium bietet eine angenehme Haptik. An der Rückseite des Gerätes finden sich zwei Hochpegel- und ein Phono-MM-Eingang.

3-Wege Bassreflex-Systeme empfehlenswert

Für digitale „Zulieferer“ stehen zwei digitale Koaxial-Buchsen, ebenso viele optische Digital-Eingänge sowie ein USB-B Eingang zur Verfügung. Mit zwei mal 80 Watt an 8 Ohm beziehungsweise zwei Mal 150 Watt an 4 Ohm hat der Transistor Vollverstärker genug Power für die meisten Boxen, selbst niedrige Impendanzen bis 2 Ohm bringen ihn nicht aus dem Konzept.

Allerdings würde ich, was die Verwendung von Lautsprechern angeht, mindestens 3-Wege Bassreflex-Systeme empfehlen. Solide Standboxen eben, die zu einem soliden Kraftpaket passen, das wie ein Relikt aus den 1980er Jahren wirkt.

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