Nachschub an der Dolby-Atmos Front. Obgleich es immer noch sehr sehr wenige Filmtitel mit immersiven Tonspuren gibt, baut Onkyo sein Sortiment an AV-Receivern mit spezifischen Fähigkeiten weiter aus. Erfreulicherweise nicht nur im hochpreisigen, sondern auch im „Einsteiger-Segment“. Die Gretchenfrage lautet: sollen es fünf Kanäle für 479 Euro oder sieben Kanäle für 549 Euro sein?
Mit dem 5.1-Kanal Netzwerk-AV-Receiver TX-NR474 und dem 7.2-Kanal Netzwerk-AV-Receiver TX-NR575E setzen die Japaner neue Maßstäbe: Beide Modelle verbinden respektable 135 Watt Leistung pro Kanal mit packendem Surroundklang und geben 4K/60p Video mit Dolby Vision oder HDR10 an kompatible TV-Geräte weiter.
Immersiv, kabellos und fit fürs Netz
Außerdem unterstützen sie die Wiedergabe objektbasierter Soundtracks in Dolby Atmos® und DTS:X™, ermöglichen die kabellose Multiroom-Wiedergabe mithilfe von FireConnect™ und sind „ready“ für die Unterstützung der Musik-Streaming-Plattformen Chromecast built-in und DTS Play-Fi®. Integriert sind die Services von TIDAL, Spotify® und Deezer, die Geräte supporten außerdem 5 GHz / 2.4 GHz WLAN, AirPlay und Bluetooth®.
Der 5.1-Kanal TX-NR474 ist darauf eingestellt, Dolby Atmos über ein 3.1.2-Kanal-Lautsprecher-Setup (Links-/Rechts-, Center- und Höhen-Lautsprecher bzw. Links-/Rechts-, Center- und Dolby-Atmos-fähige Lautsprecher) wiederzugeben. Für ein noch eindringlicheres Klangerlebnis sorgt ein neuer, von Dolby Laboratories entwickelter Surround Enhancer-Modus.
Virtuelle Klangfelder und Upmixing
Hier wird ein virtuelles Surround-Klangfeld erzeugt, das auch ohne die Verwendung von hinteren Lautsprechern 5.1.2-Kanal Dolby Atmos nachbildet. Beide neuen Modelle arbeiten mit der Dolby Surround Upmixing-Technologie und können dadurch klassische Mehrkanal-Soundtracks zur Wiedergabe in Dolby Atmos-kompatiblen Umgebungen aufbereiten.
Bei der Verwendung von dedizierten Dolby Atmos-Lautsprechern optimieren die AV-Receiver mithilfe der AccuReflex-Technologie die Höhenkanäle, damit die direkt und indirekt abgestrahlten Schallanteile phasengleich, d.h. zum gleichen Zeitpunkt, beim Hörer eintreffen.
DTS:X als anpassungsfähiges Format
Dieses Verfahren ist Bestandteil der AccuEQ Raumkalibrierung, die anhand der Größe, Ausgangsleistung, Übergangsfrequenz und Distanzen aller Lautsprecher optimale Einstellungen für ausgewogenen und stimmigen Surroundklang berechnet.
Die neuen Heimkinoreceiver unterstützen zudem DTS:X – und damit ein 3D-Klangformat, das sich an beinahe jedes Lautsprecher-Setup anpasst. Praktisch ist auch, dass sich die Lautstärken bei Dialogen hier unabhängig vom Hintergrundton justieren lassen. Mithilfe von DTS Neural:X™ Upmixing werden zudem klassische 5.1-Mehrkanal Soundtracks zu immersiven Klangerlebnissen in 3D.
Flexibel durch Controller-App
Als Teil von Onkyos kabellosem Multiroom-Konzept unterstützen die Receiver auch die FireConnect™-Technologie. Dieses Protokoll arbeitet mit 5 GHz/2.4 GHz WLAN und gibt analoge und netzwerk-basierte Audioquellen an im Haus verteilte, kompatible Netzwerk-Lautsprecher weiter.
Musikauswahl und Multiroom-Steuerung funktionieren einfach und bequem über die Onkyo Controller App für iPhone, iPad, iPod touch sowie AndroidTM Tablets und Smartphones.
Onkyos Neuzugänge sind für die Unterstützung der integrierten Chromecast-Technologie und DTS Play-Fi bereit, womit Besitzer nahezu jede Musik ihrer bevorzugten Apps über mobile Endgeräte an die Receiver weitergeben können.
In Sachen Streaming alles an Bord
Beide Modelle haben zudem AirPlay und Bluetooth mit an Bord, was das Streaming noch müheloser macht. Eine breite Auswahl an Songtiteln steht über die integrierten Services von Spotify, TIDAL, Deezer und TuneIn zur Verfügung, welche auch bereits in die Benutzeroberfläche der Onkyo Controller App integriert sind.
Selbstverständlich ist auch die Wiedergabe von hochauflösenden Audiodateien möglich – wobei der TX-NR575 zusätzlich von der VLSCTM Filtertechnologie profitiert, welche die 384 kHz/32 Bit Digital-Analog-Wandlung optimiert. Beide Receiver spielen über das Netzwerk und den rückwärtigen USB-Anschluss mühelos 5.6 MHz DSD, Dolby® TrueHD sowie PCM-Dateien in WAV, FLAC, AIFF und ALAC Formaten bis zu einer Auflösung von 192 kHz/24-bit.
Analoge und digitale Vielfalt
Sowohl der TX-NR474 als auch der TX-NR575E sind mit vier HDMI-Eingängen, zwei Composite-Video-Eingängen sowie jeweils drei Eingängen für analoge und digitale Audiosignale gut ausgerüstet. Der TX-NR575E weist zudem einen MM (Moving Magnet) Phono-Eingang für Plattenspieler auf.
Powered Zone 2 Lautsprecherausgänge geben dem TX-NR575E die Möglichkeit, Lautsprecher in einem zweiten Raum zu bespielen, während der Zone 2 Line-Ausgang über ein einziges Kabel Soundtracks an ein bestehendes HiFi-System weitergibt.
Alte Traditionen und neue Technik „verbandelt“
Auffällig ist, dass Onkyo alte Traditionen liebevoll pflegt und gleichzeitig unkompliziert mit neuen Techniken „anbandelt“. Der Phono-Eingang wurde schon erwähnt, doch auch dass analoge Ein- und Ausgänge vorhanden sind ist heutzutage alles andere als selbstverständlich.
Außerdem scheint es, als wollten die Onkyo-Ingenieure den immersiven Sound nicht nur Film- und Kinofans, sondern auch Hifi-Puristen oder anderen, besonders „verwöhnten“ Musik-Hörern schmackhaft machen. Die Tatsache, dass mittels Upmixing-Technologien die Lieblings-CDs oder Streams plötzlich wesentlich „luftiger“ klingen, ist ein Indiz.
Na ja … knapp 100 Titel mit zumindest englischer Dolby-Atmos Spur (Stand 12/16) sind meiner Meinung nach nicht gerade „sehr sehr wenig“. Und 2017 sind bis jetzt schon wieder ca. 10 dazu gekommen. Anders sieht es bei deutschen ATMOS Spuren und bei DTS:X sowie AURO 3D aus. Da herrscht wirklich fast „Ebbe“.Gruß