Als Händler oder Verkäufer treten Wissenschaftler des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts HHI auf der IFA sicher nicht auf. Vielmehr haben sie eine Methode entwickelt, mit der das realistische Abbild eines Menschen in eine virtuelle Welt übertragen werden kann – und die wollen sie einem breiten Publikum vorstellen.

Die 3D Human Body Reconstruction-Technologie nimmt reale Personen mit mehreren Kameras gleichzeitig auf und erstellt daraus sich natürlich bewegende, dynamische 3D-Modelle. Präsentiert wird diese Technologie auf der IFA in Berlin (Halle 26a, Stand 219a – Deutsche TV Plattform).

Mehr als 30 Kameras im Einsatz

Kern dieses Systems ist eine Stereokamera: Wie der Mensch, der durch zwei Augen blickt, nimmt sie die zu „rekonstruierende“ Person mit zwei Objektiven auf. Das stereoskopische Sehen führt dazu, dass sich Entfernungen gut abschätzen lassen, weil beide Augen aus einem etwas anderen Winkel auf ein Objekt blicken.

Dadurch ergibt sich der dreidimensionale Eindruck. Um eine Person aus allen Richtungen im Detail aufzunehmen, setzt das Fraunhofer HHI derzeit mehr als 30 Kameras ein. Jede von ihnen nimmt nur einen Teil der Person auf.

Fusion führt zu realistischem Gesamtbild

Die Herausforderung besteht darin, die einzelnen Kamerabilder so miteinander zu fusionieren, dass ein realistisches Gesamtbild entsteht. Neben der Kameratechnik haben die Forscher auch Algorithmen entwickelt, die aus den stereoskopischen Kamerabildern sehr schnell Tiefeninformationen extrahieren können.

Live auf der IFA: Menschen werden in virtuelle Welten „transferiert“.                                                                                             Foto: Fraunhofer-Institut

Diese sind nötig, um die 3D-Gestalt einer aufgenommenen Person zu berechnen. Letztlich erzeugt der Computer aus den Kamerabildern ein virtuelles Modell des Menschen, das dann in die Szene übertragen wird.
Die generierte 3D-Oberflächenstruktur der Person weist dabei viele Details auf.

Sogar Falten werden sichtbar

So können beispielsweise Falten in der Kleidung oder Charakteristika im Gesicht wahrgenommen werden. Dadurch wirkt das Modell in Aussehen und Bewegung natürlich und realitätsnah. Das Fusionieren der 3D-Informationen aus den verschiedenen Kamerabildern dauert nur wenige Sekunden – schon ist die Illusion perfekt.

Das System überträgt das dreidimensionale dynamische Modell einer Person zügig in die Virtuelle Realität. Der Mensch kann sich bei der Aufnahme in dem dafür vorgesehenen Bereich frei bewegen. Das virtuelle Ebenbild stellt jede seiner Gesten und Bewegungen realistisch dar.

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