Die vergangenen Monate haben besonders deutlich gemacht, wie sehr die Vernetzung – und die Abhängigkeit von ihr – fortgeschritten ist: Homeoffice und Homeschooling, Online-Shopping und Video-Streaming, Nachrichten-Updates, Video-Konferenzen oder einfach nur mal wieder Freunde und Familie trotz Kontaktbeschränkungen per Video-Chat sprechen: All das wäre ohne Internet nicht möglich gewesen.

Tatsächlich sind die Haushalte in Deutschland inzwischen umfassend vernetzt und verfügen in der Regel über eine Reihe von Geräten mit Online-Anbindung. Das ergab eine in diesem Sommer durchgeführte Studie der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.

Smartphone beliebt wie eh und je


„Neben den Studienergebnissen zeigt auch die aktuelle Marktentwicklung die steigende Bedeutung der Vernetzung“, erklärt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu. „Für 2020 erwarten wir ein Umsatzvolumen von knapp 22 Milliarden Euro mit vernetzbaren Consumer Electronics-Produkten, ein Zuwachs von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Verglichen mit dem Jahr 2017 bedeutet dies sogar eine Steigerung um 16 Prozent.“

Spitzenreiter bei den Online-Produkten ist das Smartphone. 91 Prozent der Befragten hatten selbst so ein Gerät. Damit hat das „Handy“ den PC inzwischen vom Spitzenplatz bei den Online-Produkten im Haushalt verdrängt. Bei den 16- bis 39-Jährigen liegt der Anteil der Smartphone-Nutzer sogar bei 96 Prozent.

Desktop, Tower oder Notebook?


Doch auch der PC – ob als Tower, Desktop oder Notebook – ist weiterhin stark verbreitet: 86 Prozent der Befragten gaben an, dass in ihrem Haushalt ein Computer vorhanden ist. Auch hier zeichneten sich wieder Generations-Unterschiede ab. Die über 60-Jährigen verzeichnen mit 93 Prozent eine deutlich höhere Haushaltsausstattung als die 16- bis 39-Jährigen mit 82 Prozent.

Die jüngeren Leute sind wiederum eher ein Freund des Tablet-PCs. 61 Prozent haben ein solches Gerät in ihrem Haushalt. Bei den über 60-Jährigen liegt dieser Anteil bei nur 48 Prozent, während ein Tablet-PC über alle Altersgruppen hinweg betrachtet in 55 Prozent der Haushalte vorhanden ist.

Fernseher werden schlauer

Der Fernseher ist inzwischen bei der Mehrheit der Befragten für Internetdienste gerüstet. 61 Prozent der 16- bis 39-Jährigen haben einen smarten Fernseher, bei den über 60-Jährigen nur 47 Prozent. Insgesamt verzeichnen Smart-TVs das größte Wachstum innerhalb der Kategorie der Online-Produkte. 2018 betrug ihr Anteil in den Haushalten 46 Prozent, 2019 wurde erstmals die knappe Mehrheit von 51 Prozent erzielt und nun 55 Prozent.

Genutzt wird die Online-Fähigkeit des TV-Geräts am häufigsten zum Abrufen von kostenpflichtigen Streamingdiensten, dahinter folgt die Nutzung von in der Regel kostenfreien Mediatheken der TV-Sender und Videoportalen wie zum Beispiel YouTube. Die Bereitschaft, für Streamingdienste zu bezahlen, ist besonders bei den jüngeren Befragten ausgeprägt.

Verändertes Verhalten

Die gfu Studie wies auch auf, dass Smart-TVs das Fernsehverhalten verändern: So gaben 50 Prozent der Befragten an, dass sie häufiger Sendungen schauen, die nicht von Werbung unterbrochen werden. Auch sogenanntes „Binge-Watching“, also das Anschauen von mehreren Folgen einer Serie hintereinander, wird durch Smart-TVs immer beliebter.

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