Gerade zwei Jahre war das Nachkriegsfernsehen alt, da sorgten 1954 die ersten Kabel-Fernbedienungen für Aufsehen. Zunächst als Schöpfung modernster Technik gefeiert, erhielten sie allerdings schnell überlegene Konkurrenz: 1956 erschienen erste drahtlose Modelle mit Ultraschall-Technik.

Damals gehörten Fernbedienungen noch nicht zur Standardausstattung und wurden separat verkauft. Erst 1975 kamen die ersten Fernsehgeräte auf den Markt, die serienmäßig mit Fernbedienungen geliefert wurden.

Bald eine Selbstverständlichkeit

Die noch nicht sehr zuverlässige Ultraschall-Technik gehörte rasch zum alten Eisen. Sie wurde durch Infrarot- und Funk-Übertragung abgelöst. Aber auch die Aufgaben und Möglichkeiten der Fernbedienung veränderten sich deutlich.

Sie gehört heute als Selbstverständlichkeit zu jedem stationären Audio-, Video- und TV-Gerät – ebenso zu jeder Heimkinoanlage. In vielen Fällen dient sie aber auch als Steuerelement im vernetzten, intelligenten Heim.

Besondere Aufmerksamkeit

Die gfu geht davon aus, dass sich in deutschen Haushalten aktuell weit mehr als 150 Millionen Geräte der Unterhaltungselektronik mit klassischer Fernbedienung befinden. Kein Wunder, dass sich die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Industrie diesen Utensilien mit besonderer Aufmerksamkeit widmen.

Das betrifft das Design ebenso wie die Bedienfreundlichkeit. Der Konsument ist anspruchsvoll und verlangt beides; es ist durchaus keine Seltenheit, dass die Gestaltung der Fernbedienung und deren Bedienfreundlichkeit den Ausschlag beispielsweise für den Kauf eines Fernsehgerätes gibt.

Sprachsteuerung als Ergänzung

Neben den beigepackten Geräten gibt es auch separat erhältliche Universal-Fernbedienungen. Sie beherrschen die Steuerbefehle für alle erdenklichen Gerätemodelle unterschiedlicher Hersteller und können damit auch beliebig zusammengestellte Anlagen steuern. Mehr als 900.000 Stück davon wurden im Jahr 2018 verkauft.

Die aktuellste Weiterentwicklung der Fernbedienung ist die Sprachsteuerung. Digitale Assistenten sind im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde“. Das vernetzte Haus mit all seinen Möglichkeiten und Annehmlichkeiten ist ohne die Steuerung durch vielseitige, flexible Fernbedienungsgeräte überhaupt nicht denkbar.

Noch lange nicht reif für die Rente

Ganz gleich, ob es um das Management von Video- und Audio-Geräten oder um Smart Home-Funktionen wie Sicherheits-Installationen, die Beleuchtung, die Steuerung diverser Elektrogeräte oder der Heizung geht, bei der vielfach auch Smartphones, Smart Speaker und Tablet-PCs zum Einsatz kommen:

65 Jahre nach ihrer Erfindung geht die Fernbedienung noch lange nicht in den Ruhestand. Ganz im Gegenteil entstehen immer wieder neue Anwendungsszenarien für die einst recht primitiven Kästchen.

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