„McIntosh“, murmelt der audiophile Feingeist ehrfürchtig, nachdem er zum Beispiel im HiFi-Forum Baiersdorf einen ersten vagen Blick auf ein schaurig-schönes Ungeheuer von „kleinstem Vollverstärker“ werfen durfte.
Wobei der Begriff Ungeheuer in diesem Fall absolut positiv besetzt ist und man gefahrlos auch vom „größten Zwerg“ sprechen könnte, ohne einen Rüffel von Heiko Neundörfer, dem Chef des Ladens (das war jetzt despektierlich!), zu riskieren.
Typische Merkmale
Die in vornehmen, gedämpftem Blau hinterleuchteten Leistungs-Anzeigen mit ihren filigranen schwarzen Zeigern, der schottisch anmutende Schriftzug des amerikanischen Herstellers auf der hochwertigen Alu-Front, die vielen typischen grünen „Gimmicks“: es kann nur Einen geben!
Höchstens im erlesenen Kreis seiner Schöpfer und Entwickler darf der McIntosh MA5300 AC als Benjamin der neuesten Gerätegeneration Vollverstärker bezeichnet werden! In bezug auf Ausgangsleistung und physische Größe ist er nach Ansicht der Amis die ideale Wahl für kleinere Räume.
Gewichtiger Winzling
Ein 17,2 Kilogramm schweres Baby für 6280 Euro mag in der viel Übergewicht gewohnten Neuen Welt als Winzling gelten. Hier in good old Germany sorgt es mühelos für einen respektablen Auftritt, der bei High-End-Fans mit Insider-Wissen mindestens Herzklopfen verursacht.
Denn der Riesenzwerg ist ein „direct coupled“ Verstärker, der hundert Watt pro Kanal an 8 Ohm- oder 160 Watt an 4 Ohm-Lautsprecher liefert. Die eingangs erwähnten, zweifach skalierten VU-Meter, die so schön blau schimmern, liefern eine stets genaue Anzeige der Ausgangsleistung für die 4 und 8 Ohm Impedanzen.
Fit für die digitale Welt
Dank seines integrierten state-of-the-art Wandlers kann der „Kleine“ problemlos mit der digitalen Audiowelt zusammen arbeiten: Sein DA1 Digital-Audiomodul verfügt über einen 8 Kanal-32 Bit-DAC im Quad-Balanced-Modus und hält sechs Digitaleingänge bereit.
Der USB-Eingang akzeptiert Signale bis zu 32 Bit/384 kHz und unterstützt DSD256 und DXD384 kHz. Darüber hinaus existieren sechs analoge Stereo-Eingänge (1x symmetrisch und 4x unsymmetrisch) sowie ein Vinyl-Eingang für MM-Tonabnehmer. Spätestens an dieser Stelle schnalzen audiophile Gourmets gewöhnlich mit der Zunge.
Kühlkörper von Format
Neben den neuen leistungsstarken Mikroprozessoren für einen problemlosen Systembetrieb verfügt der fette Bambino ebenfalls über die neuen „McIntosh Monogrammed Heatsinks™“. „Heatsinks“ klingt klasse, heißt übersetzt aber schlicht und einfach „Kühlkörper“ und wurde bei der Firma McIntosh ganz besonders sorgfältig gebastelt.
Weitere Features:
Power Guard®: Überwacht Signalpegel mit Lichtgeschwindigkeit und passt diese bei Bedarf an, um bei hohen Verzerrungen und Clipping Lautsprecherbeschädigungen auszuschließen.
Sentry Monitor ™: Die Kurzschluss-Schutzschaltung von McIntosh.
Home Theater PassThru: Ermöglicht eine nahtlose Integration in ein Heimkinosystem.
High Drive Kopfhörerverstärker mit Crossfeed Director (HXD®), der dem Kopfhörer eine zusätzliche Klangdimension verleihen kann.
Vergoldete Lautsprecheranschlüsse, die gegen Korrosion immun sind und sicherstellen, dass ein qualitativ hochwertiges Signal an die Lautsprecher gelangt.
Minimale Dauerleistung: 2 x 100 Watt an 8 Ohm, 2 x 160 Watt an 4 Ohm.
Verzerrungen: 0.005 Prozent.
Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz (+0 bis -0.5 dB), 10 Hz – 100 kHz (0 bis -3 dB).
Geräuschspannungsabstand: Hochpegel: 95 dB, Phono (MM): 82 dB, Endstufe: 110 dB.
Dämpfungsfaktor: > 200 (8 Ohm), > 100 (4 Ohm).
Hochpegeleingänge: 4 x Stereo Cinch, 1 x Stereo XLR, Phonoeingänge: 1 x MM.
Digitaleingänge: 2 x Cinch / 2 x optisch / 1 x USB / 1 x MCT.
Abmessungen (BxHxT): 44,5 x 15,3 x 55,9 cm.
Gewicht: 17,2 Kg (25,2 Kg inkl. Verpackung)