Sie sind ein audiophiler Feingeist, der digitale Technik zwar akzeptiert und bisweilen – etwa beim Streaming – auch nutzt, ansonsten aber der festen Überzeugung ist, dass der Plattenspieler immer noch der König aller HiFi und High End-Anlagen ist?

Dann lesen Sie an dieser Stelle bitte nicht weiter. Risiken und Nebenwirkungen und so… Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter! Es wurde schon über Personen berichtet, die nach der Lektüre dieses Artikels über nervöse Zuckungen diverser Gesichtsmuskeln oder schlimmen Durchfall klagten.

Die Todsünde

Man stelle sich vor: Die Firma Audio Plus – bislang nicht eben als highendige Edelschmiede bekannt – hat einen Plattenspieler auf den Markt gebracht, der Lautsprecher (!!) in seinem Gehäuse birgt. Setzen Sie sich bitte und trinken Sie ein Glas Wasser, dann müsste es wieder gehen.

Jeder Vinylfan weiß doch, dass so ein gravierender Fehler niemals passieren darf! Da wird geforscht, getüftelt und ausprobiert, wie man das Laufwerk am besten von Netzteilen oder anderen notwendigen „Störfaktoren“ entkoppelt, und dann bauen die Nihilisten von Audio Plus ohne Rücksicht auf Verluste Schallwandler quasi direkt unter dem Tonabnehmer ein!

Das Naturgesetz

Der Lautsprecherschall und die Gehäusevibrationen sind verantwortlich für Rückkopplungen, vor allem auf die Basswiedergabe können sich die Folgen verheerend auswirken. Quasi ein Naturgesetz. Mit welchem Recht – so prangere ich an -, verstoßen neumodische Ingenieure gegen Urgesetze der Akustik?

Die Firma Audio Plus führt als Begründung an, bei ihrem „+Record Player“ Rückkopplungen auf elektronischem Weg zu kompensieren. Bewerkstelligt werde das mit einem Digitalen Signal Prozessor (DSP), der zugleich auch als Frequenzweiche für das Zweiwege-Boxensystem dient.

Die Technik

Dieses ist mit zwei 9-cm-Tief-Mitteltönern und zwei Kalotten-Hochtönern bestückt, die von separaten Class-D-Verstärkern mit 2×35 und 2×15 Watt Leistung befeuert werden. Der Plattenspieler selbst stammt von Pro-Ject, an seinem Kohlefaser-Tonarm ist ein hochwertiger MM-Tonabnehmer Ortofon 2M Red montiert.

Für externe Geräte stehen ein analoger und ein digitaler optischer Eingang zur Verfügung. Den „Rettungsanker“ dürfte für Audiophile der Line-Ausgang darstellen, der dazu taugt, den Plattendreher mit einem „vernünftigen“ Verstärker oder Receiver zu verbinden, an den „richtige“ Lautsprecher angeschlossen sind.

Das Zubehör

USB-Ports finden sich ebenfalls. Komplettiert wird das All-in-One-Gerät nun mit einem Rack aus Edelstahlrohren und Holzböden, die in Nussbaum oder Ahorn erhältlich sind – passend zum Plattenspielergehäuse.

Der Unterbau bietet Platz für 200 LPs und stellt nach Angaben des Herstellers zugleich „die optimale akustische Umgebung für den Plattenspieler“ sicher. Bestellen kann man den „+Record Player“ für 1200 Euro und den „Stand“ für 390 Euro auf direkt beim Hersteller.

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