Die Hälfte aller Festangestellten in Deutschland verbringt den Arbeitstag am Computer (bit.com 2018). Insgesamt gibt es laut Statista derzeit 36,4 Millionen Arbeitsplatz-PCs – Tendenz steigend.
In der Freizeit haben Rechner und Laptops ebenfalls einen hohen Stellenwert: Ein guter Grund, bei der Anschaffung auf Qualität und Gebrauchstauglichkeit zu achten. TÜV SÜD-Experte Alexander Depre (im Bild oben) verrät, worauf es ankommt.
Vier wichtige Punkte
„Beim Kauf eines LCD- oder LED-Monitors gilt es, verschiedene Aspekte zu beachten. Bildschirmauflösung, Kontrast, Größe und Reaktionszeit sollten den Bedürfnissen des Nutzers entsprechen. Bei unseren Produktprüfungen stehen vier Punkte im Vordergrund. Wir testen die elektrische Sicherheit, die Gleichmäßigkeit der Helligkeit, die Farbtreue sowie die Benutzerfreundlichkeit“.
Kleiner Tipp am Rande: Ist auf der Verpackung des Monitors ein blaues TÜV SÜD-Oktagon angebracht, wurde das Gerät auf diese Kriterien hin geprüft. Zurzeit haben Kunden vor allem drei Arten von Monitoren zur Auswahl:
- LCD-Monitore mit LED-Hintergrundbeleuchtung: Diese sind derzeit die gebräuchlichsten Computermonitore. Sie bieten eine schnelle Reaktionszeit bei etwas kleinerem Farbspektrum als die anderen Technologien
- QLED-Monitore: Diese Weiterentwicklung der LCD-Technik mit Quantum Dot Nanokristallen ermöglicht einen größeren Farbraum. In der Anschaffung sind diese Monitore meist noch teuer. Sie bilden aber eine interessante Alternative für Gamer oder Filmfans
- OLED-Monitore: Da diese organischen LEDs selbstleuchtend sind, benötigen sie keine Hintergrundbeleuchtung. Besonders bei dunklen Szenen zeigen sich die Vorteile dieser Technologie. Auch diese Monitore sind noch hochpreisig. Ein Mangel: Über die Zeit sind Farbveränderungen möglich, die technisch nachregulieret werden müssen.
„Native Auflösung“ favorisiert
LED- und LCD-Monitore werden meist im 16:9 oder 16:10 Format hergestellt. Eventuelle Probleme mit dem Seitenverhältnis lösen moderne Displays durch eine Anpassung des Bildinhaltes per Menü. Essenziell für ein klares Bild und eine gut lesbare Schrift ist die Auflösung: Je höher, desto mehr Inhalte und Details lassen sich darstellen.
Achtung: Mit zunehmender Auflösung erscheinen Schriftzeichen und Symbole bei gleicher Fläche immer kleiner. Denn die Bildpunkte eines LCD-Displays sind fest angeordnet und definieren so die Auflösung eines Panels. Aus diesem Grund sollte man Displays immer in der angegebenen, sogenannten nativen Auflösung betreiben.
Wie groß darf er sein?
Welche Auflösung die passende ist, hängt daher vor allem auch von der Größe des Monitors ab: „Bis zu einer Größe von 27 Zoll ist Full-HD mit seinen 1920 x 1080 Pixeln nach TÜV-Angaben zufriedenstellend.
Für das Büro reichen nach Meinung der Experten in der Regel Monitore mit 20-22 Zoll Durchmesser, also etwa 50-56 Zentimetern, aus. Wer einen größeren Monitor, etwa für Spiele möchte, sollte die Auflösung WQ HD 2560 x 1440 bevorzugen“, erklärt Alexander Depre. Unsere Meinung: 4K ist noch besser und mittlerweile auch relativ preiswert.
Lieber Grau-Grau als Schwarz-Weiß
Die Reaktionszeit gibt an, wie lange ein Bildpunkt braucht, um seinen Zustand zu wechseln. Hersteller werben dabei oft mit einer Schwarz-Weiß-Reaktionszeit. Für Spieler und Filmfans ist allerdings die Grau-Grau-Reaktionszeit wichtiger. Eine geringe Reaktionszeit sorgt für ein flüssiges und scharfes Bild.
Besonders Gamer sollten daher auf eine kurze Reaktionszeit von 8 Millisekunden und weniger achten. Für Büroarbeiten reicht unter Umständen auch eine Reaktionszeit von bis zu 16 Millisekunden. Zu langsame Reaktionszeiten führen bei schnellen Bildwechseln dazu, dass das Bild unscharf und verwischt wirkt.
Die Helligkeit in Candela
Candela pro Quadratmeter – das ist die Maßeinheit zur Messung der Helligkeit eines Monitors. Gemeint ist damit die Lichtstärke des Displays. LCD- und LED-Monitore liegen meist zwischen 200-400 cd/m². Da die Augen bei zu hellem Bildschirm schnell ermüden, sollten Käufer darauf achten, dass eine manuelle Regelung der Helligkeit möglich ist.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für ein scharfes Bild ist der Kontrast. Dieser Wert gibt den Helligkeitsunterschied zwischen weißen und schwarzen Pixeln an. Generell gilt: Je höher, desto besser. Die meisten Monitore haben heute ein standardmäßiges Kontrastverhältnis von 1000:1.