Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln: US-Präsident Donald Trump wähnt sich einmal mehr schlau und erlaubt aus heiterem Himmel wieder, dass US-Firmen ihre Produkte an Huawei verkaufen dürfen. Huawei! War das nicht die Inkarnation des kommunistischen Erzfeindes, das „Böse“, das nur darauf erpicht ist, in Gods own Country gewaltigen finanziellen Schaden anzurichten, alles auszuspionieren und Zwietracht zu säen?

Aber jetzt auf einmal hat der mächtigste Mann der Welt mit der kurzen Aufmerksamkeitsspanne „keine Bedenken, solange die nationale Sicherheit nicht in Gefahr gebracht wird“. Mit der hat er es ganz besonders – man denke an die Mauer zu Mexiko.

Ein schwerer Schlag

Der Trumpel ist „wankelmütig“, wenn man es vornehm ausdrückt und im Gegensatz zu ihm selbst auf Beleidigungen verzichten will. Wird sich der Verbraucher, der Produkte von Huawei besitzt oder sich dafür interessiert, wohlig in Sicherheit wiegen können?

Durch Donalds erst im Mai in die Welt hinaus posauntes Verbot und die Ächtung der bösen chinesischen Firma verlor Huawei mit einem Schlag viele überlebenswichtige Handelspartner, unter anderem Google, welches das Betriebssystem Android bereitstellt.

Vertrauen ist ein großes Wort

Außerdem die Chip-Hersteller Qualcomm und Broadcom. Verunsicherte Kunden, schwere Umsatzeinbrüche und eine Produktion auf wackeligen Beinen waren unter anderem die Folgen. Dass jetzt wieder „alles beim alten“ sei, stellt gemeinsam mit meiner Wenigkeit auch futurezone.ad infrage.

Das Vorgehen des passionierten Handelskriegers hat nach Meinung der Österreicher bei Huawei mehrere Prozesse in Gang gesetzt, die schwer zu stoppen sind. Von Vertrauen zwischen den beiden Weltmächten könne man wohl kaum noch sprechen.

Noch kein Kommentar

Kurzfristig – so schreibt futurezone.ad – dürfte Huawei wohl bestehenden Kunden Entwarnung geben, die sich um Android-Updates Sorgen gemacht haben. Sowohl Google als auch Huawei hätten sich noch nicht öffentlich zu Trumps Versprechen (ist es ein Versprechen oder hat er sich mal wieder versprochen?) geäußert.

Mit einer hauseigenen Alternative zu Googles Play Store könnte sich Huawei unabhängiger von der US-Konkurrenz machen. Zitat futurezone.at: „Eine mögliche Allianz unter chinesischen Herstellern wäre fatal für Google: Allein die größten vier chinesischen Smartphone-Hersteller hatten im ersten Quartal 2019 kumuliert 40 Prozent Marktanteil“.

Eigenes Software-Ökosystem?

Im September auf der IFA in Berlin wird sich abzeichnen, ob Huawei langfristig auf Google setzen oder sein eigenes Software-Ökosystem aufbauen wird. Die US-Regierung übt weltweit politischen Druck auf Regierungen von verbündeten Staaten aus, um zu verhindern, dass chinesische Konzerne am Aufbau der 5G-Netze beteiligt werden.

Sicherheitsbedenken werden als Grund genannt. Schon drollig, wenn man sich an die Machenschaften der NSA erinnert, die unter dem Deckmantel von Freiheit, Demokratie und Terrorbekämpfung fast die ganze Welt ausspionierte. Aber das ist ja gaaanz etwas anderes…

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