„Trotz des 70-jährigen Jubiläums von UKW ist die Digitalisierung des Radios nicht mehr aufzuhalten. Das Geräteangebot, die bessere Qualität und das umfangreiche Programmangebot sprechen eindeutig für DAB+“, konstatiert Hans-Joachim Kamp.

„Als digitaler Verbreitungsweg ganz ohne Internetverbindung ermöglicht es eine kostenfreie Nutzung von Radioprogrammen in digitaler Qualität und ohne jegliche Volumenbegrenzung“, fügt der Aufsichtsratsvorsitzende der gfu Consumer & Home Electronics GmbH an.

Hiobs-Botschaft zum Geburtstag

Ausgerechnet zum 70. Geburtstag so eine Hiobs-Botschaft für die gute alte Ultrakurzwelle? Am 28. Februar 1949 ging der erste UKW-Sender Deutschlands in München Freimann auf Sendung.

Ingenieur Heinz Rudat nahm den ersten UKW-Sender in Betrieb

Wenige Tage später folgten Stationen in Hannover, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Kassel, Nürnberg, Würzburg und Köln. Bereits Ende April 1950 hatten rund 40 Prozent der Rundfunk-Hörer die Möglichkeit, UKW-Sendern zu lauschen.

Ein weiter Weg bis Stereo

UKW bescherte dem Radio einen Qualitätssprung mit deutlich besserer Klangqualität als Lang-, Mittel- und Kurzwelle. Seit dem 30. August 1963 gibt es in der Bundesrepublik Radiosendungen in Stereo mit zwei getrennten Tonkanälen.

So ermöglichte der Hörfunk erstmals ein räumliches Klangbild. Die offizielle Einführung des Stereotons beim UKW-Radio erfolgte – wie viele andere wichtige Entwicklungen – zur Funkausstellung 1963 in Berlin. Übertragen wurde ein Eröffnungskonzert aus dem Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in Berlin.

Rasante Weiterentwicklung

Wie alle Sparten der Consumer Electronics entwickelte sich auch der UKW-Rundfunk rasant weiter: 1972 gab es erste Versuche mit der Verkehrsfunk-Senderkennung, dem Vorläufer des Traffic Message Channel (TMC), mit dessen Hilfe Navigationsgeräte Autofahrern bei Staus alternative Routen empfehlen.

In der guten alten Zeit waren solche Radios hip

Seit 1988 können UKW-Radios automatisch auf den stärksten Sender umschalten, ohne das laufende Programm zu unterbrechen. Und sie zeigen Sendernamen an: Das Radio-Daten-System RDS macht es möglich. Später kam der Radiotext hinzu.

Digital schlägt analog

Aller technischen Weiterentwicklung zum Trotz ist die analoge UKW-Übertragung inzwischen ein Auslaufmodell. Seit Anfang der 1990er Jahre macht sich digitales Radio breit – terrestrisch, über Satellit und im Kabel.

In den letzten Jahren wurde die digitale Hörfunk-Verbreitung über das Internet immer beliebter. Ein wachsendes Angebot Internet-tauglicher Empfänger bringt tausende von Radiostationen aus aller Welt zu Gehör.

Noch mehr Spielraum mit DAB+

Am 1. August 2011 gingen deutschlandweit Programme nach dem neuen Digitalstandard DAB+ auf Sendung. Das Übertragungsverfahren DAB+ arbeitet mit einer moderneren, effizienteren Ton-Kodierung als das Vorläufersystem DAB.

Dies verringert Übertragungskosten und bietet bei gleicher Klangqualität mehr Spielraum für eine noch deutlich größere digitale Programmvielfalt. Zu den Vorteilen von DAB+ zählen stabiler Empfang des Senders im bundesweiten Sendegebiet ohne Rauschen und Knistern sowie ein digitaler Dienst zur Verkehrslenkung, der weit über die Möglichkeiten von Traffic Message Channel (TMC) hinausgeht.

Konsumenten setzen auf die Zukunft

„Die aktuellen Zahlen aus dem HEMIX (Home Electronics Market Index) belegen, dass sich die Konsumenten bereits jetzt vermehrt für DAB+ Empfänger entscheiden und nicht mehr auf die veraltete analoge UKW-Technik setzen“, betont Hans-Joachim Kamp.

Zahlen aus dem Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten 2018 belegen einen deutlichen Anstieg der Nutzung von DAB+: Demnach lag die Haushaltsdurchdringung mit DAB+ Radiogeräten im Jahr 2018 bei 17 Prozent, jeder sechste Haushalt in Deutschland verfügt inzwischen über mindestens ein DAB+ fähiges Endgerät.

DAB+ wird mobil

In jedem zehnten zugelassenen Auto ist ein DAB+ Radio verbaut und fast jeder zweite Neuwagen rollt mit einem DAB+ Radio vom Band. Die Zahl der Autoradios mit DAB+ Empfang in 2018 betrug 4,41 Millionen. Die Gesamtzahl der DAB+ Geräte (Wohnung und Auto) lag damit bei knapp zwölf Millionen Geräten.

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